Arbeiten in Norwegen

Beitrag vom Donnerstag, 18. Dezember 2014

Auslandspraktikum in Norwegen – worauf dabei zu achten ist

Norwegens Bevölkerung erreicht mit rund fünf Millionen Einwohnern gerade einmal 1/16 der bundesdeutschen Bevölkerung. Trotz dieser Tatsache liegt das skandinavische Land in vielen Bereichen vor Deutschland – etwa wenn es um die Arbeitslosigkeit oder das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner geht. Kein Wunder, dass Norwegen auf viele, die ein Auslandspraktikum absolvieren wollen, große Anziehungskraft ausübt.

Neben vielen Vorzügen, die das Land im Norden Europas beispielsweise auf dem Bildungssektor hat, ist Norwegen auch ein perfektes Reiseziel. Wer hier arbeitet und lebt, kann unberührte Natur, schroffe Fjorde und die raue Nordsee genießen. Aspekte, die für Norwegen Praktikumsland sprechen. Welche Branchen bieten in Norwegen besonders gute Chancen? Und welche Punkte müssen im Zusammenhang mit dem Auslandspraktikum besonders beachtet werden?

Welche Branchen sind in Norwegen besonders interessant?

Norwegen – das sind vor allem Fischerei, Tourismus und Erdöl. Zumindest auf den ersten Blick. Obwohl diese drei Branchen für Norwegen große Bedeutung haben, bietet das Land auch in anderen Zweigen hervorragende Bedingungen. Einer der führenden Industriezweige ist die Energiewirtschaft. Dabei stehen weniger fossile Energieträger oder Atomkraft im Mittelpunkt.
Einen hohen Prozentsatz des Energiebedarfs deckt Norwegen aus der Wasserkraft. Darüber hinaus ist natürlich der Schiffbau in der europäischen Seefahrernation weit entwickelt. Und auch die Techniksparte kann mit der europäischen Konkurrenz nicht nur mithalten. In Norwegen sind in der Vergangenheit viele innovative und wegweisende IT-Projekte entstanden. Damit bietet das nordeuropäische Land in vielen Branchen ideale Bedingungen für ein Auslandspraktikum.
Aufgrund der besonderen Bedingungen und Herausforderungen, vor denen das Land Norwegen seit Jahren steht, haben sich auch Bereiche wie die Geowissenschaften besonders weit entwickeln können. Praktikanten lernen in Norwegen nicht nur ganz klassische Industriezweige kennen. Auch im akademischen Rahmen gehört Norwegen zur Elite Europas.

Einreisebestimmungen nach Norwegen – was wird für ein Auslandspraktikum benötigt?

Norwegen gehört zwar nicht der EU an, ist allerdings Mitglied im EWR. Damit sind für Bürger der Europäischen Union die Einreisebestimmungen relativ einfach gehalten. Wer nach Norwegen einreisen will, braucht kein separates Visum – der Reisepass oder Personalausweis reicht aus.

Und noch etwas macht das Praktikum für deutsche Auszubildende oder Studenten einfach: Wer sich weniger als drei Monate in Norwegen aufhält, muss laut Auswärtigem Amt noch nicht einmal eine Aufenthaltserlaubnis beantragen. Gerade für das Auslandspraktikum von wenigen Wochen ideal.

Wer länger für ein Unternehmen in Norwegen als Praktikant tätig werden will, muss die Aufenthaltserlaubnis beantragen. Dieser Schritt kann entweder direkt vor Ort (bei den Polizeidienststellen) in Angriff genommen werden. Oder man erledigt die Formalitäten bereits vorab in Deutschland. Um das Prozedere zügig abzuwickeln, ist die bereits vorliegende Zusage des Praktikumsbetriebs hilfreich.

Welche Vorbereitungen sind sonst noch wichtig?

Der Praktikumsplatz und die – bei Bedarf – beantragte Aufenthaltserlaubnis sind nur zwei Punkte auf einer langen Liste. Wer sich über längere Zeit in Norwegen aufhält, muss unter anderem daran denken, dass hier die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland höher sind. Es ist ein entsprechendes Budget einzuplanen. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, sich schon in Deutschland um die Unterkunft zu kümmern. Eine Aufgabe, bei der man als Praktikant durchaus mit dem Unternehmen zusammenarbeiten kann.

Ebenfalls wichtig sollte laut der Ergo Direkt der Versicherungsschutz sein. Zwar besteht ein Abkommen zwischen Deutschland und Norwegen, was die medizinische Versorgung von Bundesbürgern regelt. Trotzdem können sich die Leistungen der Gesundheitssysteme unterscheiden. Mit einer Auslandskrankenversicherung geht man auf Nummer sicher. Zum Must-have gehört in diesem Zusammenhang auch die Haftpflichtversicherung mit entsprechend langer Auslandsdeckung.

Darüber hinaus sollte:

– eine Kreditkarte vorhanden sein
– die EC-Karte für den Auslandseinsatz freigeschaltet sein
– ein grundlegender Impfschutz bestehen
– eine Postadresse vorhanden sein (z. B. Nachsendeauftrag zu den Eltern)
– der Ausweis/Reisepass ausreichend lange gültig sein
– eine Reiseapotheke mit wichtigen Medikamenten vorhanden sein.

Wichtig ist beim letzten Punkt, dass für spezielle Arzneimittel ein Attest vom Arzt ausgestellt wird, um die Notwendigkeit der Einnahme und des Besitzes den Zollbehörden nachweisen zu können.

Fazit: Das Praktikum in Norwegen genießen

Norwegen bietet viele Chance auf ein interessantes und lehrreiches Praktikum. Dabei geht es nicht ausschließlich um die fachlichen Inhalte. Das Auslandspraktikum trägt zu den sogenannten Soft Skills bei. Und nebenbei kann man in Norwegen eine atemberaubende Landschaft genießen. Richtig vorbereitet ein Erlebnis, das man über Jahre in Erinnerung behalten wird.

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