Dein Norwegen Urlaub - 25 Tipps und Tricks

Beitrag vom Donnerstag, 09. August 2018

Dein Norwegen Urlaub – 25 Tipps und Tricks

Du möchtest gerne in Norwegen Urlaub machen und eines der schönsten Länder der Welt bereisen? Eine wirklich gute Entscheidung. Falls du dich nun jedoch noch etwas überfordert fühlst mit der Planung und Vorbereitung, dann habe ich hier 25 ultimative Tipps und Tricks und zwei wertvolle Zusatztipps für dich.

I. Planung

1. Vorfreude – Auf und in jedem Fall.

Du wirst ein absolut eindrucksvolles Land bereisen, da darf die Vorfreude durchaus groß sein. Sei dir aber bewusst, dass es in den Norden geht. Lass dir daher niemals deine Laune durch eventuell ungünstige Wetterprognosen vermiesen. Wasser ist Leben. Auch im Urlaub. Und du bereist ein ökologisch vergleichsweise nachhaltiges Land. 99% der Energie wird aus Wasserkraft gewonnen.

Ohne Regen kein Strom, keine warme Dusche, keine beheizten Bürgersteige im Winter; vor allem jedoch keine dramatischen Wolkenformationen, keine wild schäumenden Wasserfälle und munter gurgelnden Wildbäche. Und natürlich scheint auch die Sonne im Land der Wikinger und Elche. Norwegens Küstenlinie misst 2650 Kilometer, gut und gerne 70% davon sind nach Westen ausgerichtet. Da ist im Süden der eine oder andere grandiose Sonnenuntergang garantiert. Im Norden hingegen schaut man um 0 Uhr am Besten in Richtung Norden und genießt die sanft-goldenen Strahlen der Mitternachtssonne.
Auf dieser Seite findest zu weitere Tipps zum Klima und Reisezeit.

Kontraste am Romsdalsfjord:

In Norwegen am Fjord

2. Reiseführer lesen – und das Internet befragen.

So mancher Reisende fragt sich gewiss, ob es in Zeiten des Internets nicht ein wenig veraltet ist, einen Reiseführer zu lesen? Meiner Meinung nach ist jedoch ein guter Reiseführer wichtiger denn je, denn im Netz strömen vor allem auf den Norwegenanfänger die zahllosen Seiten unsortiert und ungefiltert ein. Nach deren Lektüre tauchen dann im schmerzenden Kopf statt drei !!! viele dicke ??? auf. Ein Individualreiseführer gibt einen gut gegliederten Einblick in Land und Lebensart und spart auch nicht mit wichtigen und nützlichen Tipps.
Trotzdem, das Internet ist als Ergänzung für einen Urlaub in Norwegen ungemein wichtig. Einschlägige Bewertungsportale helfen, die richtige Unterkunft oder das passende Restaurant auszuwählen. Im Netz finden sich auch deutlich bessere Mietwagenangebote als vor Ort, Flüge und Fähren bucht man ohnehin am besten online.

3. Norwegisch – Wörter für die Reise

In Norwegen („Norge“) kommt man sehr gut mit Englisch zurecht. An den touristischen Hotspots wird auch oft Deutsch verstanden. Trotzdem sollte man sich ein paar norwegische Begriffe aneignen, allein schon, um ein Gefühl für die Kultur zu bekommen. Und keine Angst, Norwegisch („norsk“) ist wirklich nicht schwer. „Takk“ heißt Danke, „en“, „to“ (tuu), „tre“ ist eins, zwei, drei. „Hus“ (hüs) ist das Haus und „hytte“ die Hütte, bzw. das Ferienhaus. Ist dieses noch frei, ist es „ledig“ (ledi). Eine Einführung in die norwegische Sprache, die sich kurioserweise in zwei Schriftsprachen, „bokmål“ (Buchsprache) und „nynorsk“ (Neunorwegisch), aufgliedert findet ihr hier.

Einige weitere interessante und hilfreiche haben ich auf dieser Seite gesammelt: Wörter für die Reise. Und solltet ihr noch etwas tiefer in die Sprache einsteigen wollen, so hätte ich für euch passende Norwegischkurse im Angebot. ;-)

Samisch – Norwegisches Ortsschild:

Norwegen - Ortsschild

4. Rundreise oder Ferienhaus?

Norwegen ist äußerst vielfältig. Das Land im Urlaub zwei oder drei Wochen lang mit dem Auto intensiv zu erkunden ist daher keine schlechte Idee und ein guter Tipp. Allerdings sind die Straßen kurvenreich und 250 Kilometer am Tag führen angesichts der zahlreichen tollen Ausblicke und Sehenswürdigkeiten schnell an die Grenze der Aufnahmefähigkeit. Viele entscheiden sich daher für ein Ferienhaus und unternehmen Tagesausflüge. Das Angebot an Häusern ist groß, wer jedoch ein Objekt direkt am Wasser ergattern möchte, sollte rechtzeitig buchen, also gut und gerne ein Jahr im Voraus. Alternativen sind aussichtsreiche Häuser im Gebirge oder eine hytte auf dem Campingplatz. Diese sind zahlreich vorhanden und können spontan angesteuert oder gebucht werden. Die Ausstattung reicht von einfach bis komfortabel.
Empfehlenswert ist es, zwei oder drei Objekte für jeweils eine Woche zu buchen. So hat man einen festen Standort und sieht zudem unterschiedliche Regionen des Landes.

Ein Kompromiss sind Reisen mit dem Kreuzfahrtschiff, der Postschifflinie „Hurtigruten“ oder dem Reisebus. Der Vorteil ist, dass man sich praktisch um nichts kümmern muss. Nachteilig wirkt sich aus, dass man zwar in kurzer Zeit viel sieht, der Eindruck vom Land aber ein oberflächlicher bleibt. Zudem werden oft nur die ohnehin überfüllten Hotspots angesteuert.

Ein Traumhaus am Fjord:

Urlaub in Norwegen, am Fjord

5. Anreise

Will man keine Umwege fahren, so muss man auf dem Weg nach Norwegen eine Fähre nutzen. Drei Anreisevarianten bieten sich an: über Dänemark/Schweden, über Norddänemark oder direkt ab Deutschland. Letztere Route wird von der Color Line bedient. Die (recht teure) Kreuzfahrtfähre legt in Kiel ab und erreicht nach ruhiger Fahrt 20 Stunden später den Hafen von Oslo.
Über die so genannte Vogelfluglinie (eine kurze Fähre von Puttgarten nach Rødby) ist es möglich, vorbei an Kopenhagen, Malmö und Göteborg, über Ostdänemark und Südschweden nach Norwegen zu gelangen. Reisende aus dem Osten Deutschlands werden sicher die Fähren ab Rostock nach Südschweden bevorzugen.
Der Klassiker ist die Fahrt ein Mal quer durch Dänemark in den Norden des Landes zum Fährhafen Hirtshals. Hier setzen Fjord Line und Color Line nach Süd- und West-Norwegen über. Mit der Stena Line geht es ab Frederikshavn nach Oslo.
Wählt man eine Schnellfähre so ist zu beachten, dass diese bei Sturm über dem Skagerak deutlich mehr und schwungvoller jede einzelne Welle mitnimmt, als eine herkömmliche, langsamere Fähre. Dafür hat man die Reise nach rund drei Stunden schon „hinter sich“ gebracht.
Die Fährgesellschaften haben immer einige günstige Frühbuchertickets im Angebot.

Natürlich wird Norwegen auch von Billigfliegern angesteuert. Marktführer ist hier Norwegian. Wer früh bucht, erhält schon Tickets ab 30 / 40 Euro. Über den Flughafen Oslo/Gardermoen erreicht man zudem nahezu jeden Landesteil. Neben Oslo werden auch Stavanger und Bergen von Deutschland aus direkt angesteuert.
Alternativen zu Norwegian sind noch SAS und Widerøe.
Tipp: Immer direkt über die Seite der Fluglinie buchen, bei Norwegian am besten auf der norwegischen Seite www.norwegian.no . Im Falle Norwegens sind die Preise nicht selten günstiger als über Flugsuchmaschinen wie Skyscanner.

Mietwagen sollten nicht vor Ort, sondern vorab gebucht werden. Die günstigsten Angebote habe ich immer über www.billiger-mietwagen.de gefunden.

Weitere Tipps zur Anreise nach Norwegen.

Auf der Fähre:

6. Reisen in Norwegen

Das Reisen auf Norwegens Straßen ist spannend und erholsam zugleich. Das Verkehrsaufkommen außerhalb der Großstädte ist meist sehr gering, gefahren wird relativ gelassen und rücksichtsvoll (was leider nicht immer auf LKW-Fahrer zutrifft).
Immer mehr Kurven werden durch Tunnel entschärft. Trotzdem sollte man nicht damit rechnen, so schnell wie in Deutschland voran zu kommen. 70 km/h sind ein guter Schnitt, 200 – 250 km pro Tag völlig ausreichend. Um ein bestimmtes Ziel schnell zu erreichen sollte das Limit bei 400 – 500 Kilometer pro Tag liegen.

Hier noch ein paar Besonderheiten des norwegischen Verkehrssystems:

Tunnel: Auf einer einwöchigen Reise durch Westnorwegen zählte in Gast mal mit. Am Ende standen 106 durchfahrene Tunnel zu Buche. Insgesamt zählt das Streckennetz über 1000 Stück, davon rund 34 Unterseetunnel, die bis über 200 Meter unter der Wasseroberfläche zum anderen Ufer führen.

Kreisverkehre: Ampeln sind out, hoch lebe der Kreisverkehr. Er ist nahezu an jeder Straßenecke anzutreffen – und funktioniert am Ende wie jene in Deutschland.

Haupt-/Nebenstraße: Hauptstraßen sind in Städten nicht immer als solche gekennzeichnet. Ob man sich auf einer befindet ist oft nur an einem entsprechenden Schild in der einmündenden Straße zu erkennen. Die Geschwindigkeit wird oft durch (nicht gekennzeichnete) Bremsschwellen reduziert.

Brücken: Zwar gibt man dem Bau von Tunneln eindeutig den Vorzug, aber Brücken gibt es dennoch in großer Zahl.

Geschwindigkeit: Die 50 km/h in Ortschaften, 80 km/h auf Landstraßen und 100 km/h auf den (wenigen) Autobahnen sollten penibel eingehalten werden. Die Strafen vor Geschwindigkeits- (und auch Parkverstöße) sind enorm hoch!

Haustiere: Vor allem auf Nebenstraßen und im Norden des Landes fühlen sich Schafe und Ziegen, teils auch Rentiere, pudelwohl. Also nicht wundern, wenn die Fahrbahn plötzlich von wolligen Gesellen eingenommen wird. Dann heißt es Ruhe bewahren und langsam passieren.

Maut/Fähren/Parken: Hinweise zur Maut, dem Parken und zu den Fähren findet ihr unter den Punkten 12 – 14 auf dieser Seite.

Hier findet ihr weitere Tipps: Reisen in Norwegen.

Der Trollstigen – Ein unvergessliches Erlebnis:

7. Wetter in den Regionen

Die beste sommerliche Urlaubsreisezeit ist zwischen Ende Juni und Ende August. Im äußersten Norden setzt ab Mitte August der kühle Herbst ein.
Ein Besuch im Winter lohnt sich vor allem im Februar und März.

In Westnorwegen, also im der Küsten- und Fjordregion zwischen Stavanger und Trondheim, kann es durchaus längere Zeit ergiebig regnen. Wer mobil ist, sollte dann durchaus für ein paar Tage in den Regenschatten nach Osten oder Südosten ausweichen.

Südnorwegen: Sommer meist um die 20 Grad. Urlaubsregion vieler Norweger. Winter keine stabilen Temperaturen.
Oslofjord: Im Sommer oft warm. Auch gut zum Baden. Winter wechselhaft.
Ostnorwegen: Warme Sommer (17-27 Grad), kalte Winter.
Westnorwegen: Milde, nicht selten etwas regenreiche Sommer (14-23 Grad) und milde, regenreiche Winter.
Mittelnorwegen (Trondheim): Milde Sommer, kühle Winter.
Nordnorwegen: Küste – mild und niederschlagsreich. Im Nordosten niederschlagsarm. Ab Tromsø auch im Winter viel Schnee. Binnenland: warme-heiße Sommer, teils sehr kalte Winter.

Regenbogen über dem Vøringsfoss:

8. Bereit für jedes Wetter

Eine spannende Frage ist: „Was soll ich mitnehmen?“. Nun, bereitet euch am besten auf jeden Ernstfall vor. Demnach gehören regendichte Outdoorjacke, Regenhose, gute Wanderschuhe und Fleecejacke ebenso ins Gepäck wie Sandalen, Badehose, kurze Hose und T-Shirt. 10 Grad sind halt ebenso möglich wie 30.
Interessant ist, dass die Temperaturen oft als höher empfunden werden, als sie wirklich sind. Ich bin schon bei 16 Grad im T-Shirt durch Stavanger gelaufen und meinte es wären 23.
Die Nächte hingegen sind doch recht kühl. Mit 8-14 Grad müsst ihr rechnen, wobei es am Fjord und an der Küste meist sehr mild, im Binnenland oberhalb von 400-600 Metern oft recht frisch ist.
Grob über den Daumen gepeilt müsst ihr im Süden des Landes, also zwischen Kristiansand und Trondheim, die Höhe über dem Meeresspiegel mal 2,5 nehmen, um das vergleichbare Klima in den Alpen zu errechnen. Im Norden des Landes liegt der Faktor bei 5-7 (je nach Region).

Unterwegs auf den Lofoten:

9. Ausrüstung

Wer wandern geht, sollte sich abseits der bekannten Touristenrouten nicht zu sehr auf eine perfekte Ausschilderung verlassen. Insofern gehört eine gute Karte auf alle Fälle ins Gepäck.

Wer campen möchte, sollte ein Zelt mit hoher Wassersäule und guter Windstabilität wählen. Eine gute, also dicke, Isomatte ist auch von Vorteil.

Campingplatzhütten, aber auch viele Ferienhäuser, haben zwar Bettzeug, aber keine Bettbezüge. Insofern lohnt es sich, Laken und Bettbezüge mit dabei zu haben. Schlafsäcke sind auch erlaubt.

Viele Campingplätze haben Küchen und auch etwas Geschirr. Ich persönlich würde aber immer einen eigenen Topf und eigenes Besteck mitnehmen.

10. Praktisches

Bei gesundheitlichen Notfällen steuert man die Legevakt, also die Ärztewache, an. Dabei handelt es sich um eine Art Notaufnahme. Hier erfolgt eine erste Behandlung und im Zweifelsfall eine Überweisung. Die Kosten müssen zunächst übernommen werden, werden aber hinterher von der Krankenkasse erstattet. Es ist dringend der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung empfohlen. Die Kosten für den Zahnarzt sind selbst zu tragen.
Die Notrufnummer ist 113.

Bei Unfällen mit geringem Sachschaden wird üblicherweise nicht die Polizei gerufen. Der Schaden wird dokumentiert und an die Versicherung weitergeleitet.

II. Insidertipps

11. Geld, Geld tauschen, Wechselkurs

Bargeld tauschen hingegen nur noch sehr wenige Banken. Am besten ist es, eine der wenigen Forex-Filialen anzusteuern.

Der Umtauschkurs liegt derzeit bei rund 1:9,5. Den aktuellen Kurs könnt ihr über einen Währungsrechner abrufen.

Die schlechtesten Wechselkurse erhält man beim Tausch von Bargeld. Am günstigsten ist es, Geld mit der EC- oder Kreditkarte abzuheben, was problemlos an der „minibank“ klappt. In den allermeisten Fällen kann auch mit beiden Kartentypen bezahlt werden, auch Kleinstbeträge von wenigen Kronen. Bei meinen letzten Reisen hatte ich gar kein Bargeld abgehoben und alles mit Karte bezahlt. Lediglich sehr alte Lesegeräte auf Berghütten können mit den deutschen Karten nichts anfangen. Für den Notfall sollte man so ein paar Kronen einstecken haben.

12. Maut

In Norwegen eine Straße zu bauen oder zu sanieren ist unglaublich teuer. Jedem, der das Land bereist, wird dies schnell klar. Projekte werden daher über Maut finanziert. Ist das Bauvorhaben abbezahlt, wird die Maut eingestellt.
Wo Maut bezahlt werden muss, ist aus dieser Karte ersichtlich.

Pro Urlaub kommen zwischen 50 und 100 Euro an Mautgebühren zusammen.
Man kann vorher einen Vertrag mit einer bestimmten Mautgesellschaft abschließen und würde dann dort Rabatte erhalten. In der Regel lohnt sich das aber nicht. Es ist daher für PKW unter 3,5 Tonnen sinnvoller, die Stationen einfach zu passieren. Eine Rechnung wird dann im Nachhinein zugestellt. (Keine Extragebühren.) Nur bei einer Mautstation funktioniert das nicht, dem Atlantiktunnel. Dort gibt es eine Kasse.

Infos zur Maut findet ihr hier.

13. Parken

Außerhalb der Urlaubssaison ein Problem, immer jedoch ein erheblicher Kostenfaktor, jedenfalls in den Großstädten. Ich empfehle daher in Oslo, Bergen, Trondheim und Stavanger außerhalb zu parken. In Kleinstädten wird man einen mit 1,80 Euro/Std. bezahlbaren Platz finden. (Zahlbar mit Karte oder Münzen.)

Oslo: Gute Parkmöglichkeiten am Holmenkollen. T-bane in die Stadt.
Bergen: Im Parkhaus Bygarasjen (bis 1,80 m Höhe), am Stadion (Straßenbahn in die Stadt) oder der Ulriken Gondelbahn. Kosten fallen überall an.
Trondheim: An der Rosenborghalle nahe der Festung Kristiansten. Oder in Seitenstraßen wie Motzfeldts oder Wedels gate.
Stavanger: Am Bahnhof (jernbanestasjon).

14. Fähren

Trotz aller Tunnelbauten, Fähren gehören noch immer zum Alltag in Norwegen, vor allem in Westnorwegen und Helgeland. Entlang stärker befahrener Straßen verkehren diese mehrmals in der Stunde, an Nebenstraßen 6-10x pro Tag. Zu manchen entlegenen Inseln gibt es ein bis zwei Verbindungen täglich.
Die Kosten variieren mit der Überfahrtsdauer. Der Fahrer ist beim PKW-Preis inklusive.

Bezahlt (bar oder Karte) wird bei einem Angestellten, der an das Auto herantritt.
Auf den Fähren gibt es immer einen kleinen Aufenthaltsraum und eine Cafeteria.

Entspannt mit der Fähre unterwegs:

15. Wandern

Norwegen ist das optimale Land für Wanderer. Wanderwege sind meist mit einem roten T, einem roten Punkt oder auch Steintürmen markiert. Bekannte Wanderwege sind zudem gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Ansonsten muss man nicht selten nach dem richtigen Weg suchen. Eine penible und äußerst genaue Kennzeichnung wie in den Alpen kommt erst nach und nach auf.

Ein Tipp: Auch wenn es sicher ein Traum ist mal zum Preikestolen, dem Kjerag, der Trolltunga oder auch den Bessegengrat zu wandern, lasst es lieber. Diese Strecken sind extrem überlaufen. Und es tut nicht gut, Urlauber mit Badelatschen im Hochgebirge zu sehen. Nutzt lieber abgelegene Wege. Diese sind nicht minder schön.

Auf dem Weg zum Gletscher:

Urlaub in Norwegen ist ein entspanntes Abenteuer

16. Gletscher

In Norwegen gibt es (noch immer) einige Gletscherzungen zu bestaunen, wenngleich sich diese wie überall in den letzten Jahren immer weiter zurückzogen. Am leichtesten erreichbar ist der Bøyabreen in Fjærland. Er liegt direkt neben der Straße. Viel besuchte Klassiker sind der Nigardsbreen und der Briksdalsbreen. Weniger bekannt ist der Kjendalsbreen bei Loen.
Dringender Hinweis: Beachtet unbedingt die Absperrungen. Gletscher sind in Bewegung und können gefährlich werden. Ziel ist es nicht, möglichst nahe heran zu kommen, sondern vom Ausflug unbeschadet zurückzukehren. Daher: Bleibt immer und in jedem erdenklichen Fall hinter den Absperrungen. Es gibt keinen Grund diese zu ignorieren.

17. Baden

Gerade Kinder wollen gerne mal ins Wasser. Nun, im Westen des Landes und im Norden ist dies in den meisten Sommern ein sehr frisches Vergnügen, wenngleich reinweiße Sandstrände sehr verlockend erscheinen. Im Großraum Oslo und in der Telemark hingegen erreichen viele Seen und Badebuchten am Fjord im Juli und bis Mitte August über 20 Grad.
Versucht es mal in Oslo mit dem See Sognsvann oder der Fjordinsel Langøyene.

Badefreuden am Oslofjord:

18. Winter

Der Winter in Norwegen ist einfach ein Traum. An dieser Stelle nur so viel: Gönnt euch einen Winterurlaub in Norwegen! Zwar gibt es nicht so viele Lifte wie in den Alpen, aber die Auswahl ist absolut ausreichend. Norwegen Stärke liegt bei den Loipen. Nirgends auf der Welt werdet ihr ein besseres und längeres Netz ab gespurten Wegen finden.
Übernachtet am besten ganz traditionell in einer hytte.
Wer im Sommer einmal Ski laufen möchte, kann dies in Jotunheimen an der Juvasshytta und auf dem Gletscher Folgefonn bei Bergen tun.

19. Mit Kindern unterwegs

Norwegen ist ein perfektes Urlaubsziel für Familien mit Kinder. Ich habe für euch auf dieser Seite mal ein paar Tipps und Tricks zusammengetragen.

Spielplatz in Ostnorwegen:

20. Haupt- und Nebenstrecken

Durch einige der schönsten Regionen des Landes führen die so genannten Landschaftsrouten. Entlang dieser gibt es clever gestaltete Rastplätze mit Toiletten und viele tolle Aussichtspunkte. Allein ist man jedoch nicht gerade. An den Hotspots „stapeln“ sich die Touristen. Auch an anderen weltweit bekannten Punkten, wie dem Geirangerfjord, Flåm, dem Nordkap, dem Preikestolen, der Trolltunga und dem Kjerag trifft man mittlerweile auf unglaubliche Massen an Menschen. Wer es also etwas ruhiger mag, sollte auf einige der bekannten Sehenswürdigkeiten lieber verzichten und das Land auf Nebenstraßen erkunden. Oft reicht es, einfach mal spontan abzubiegen und sich überraschen zu lassen.
Ich empfehle das Helgeland, die Telemark, die Küste zwischen Bergen und dem Westkap sowie den äußersten Norden (abgesehen vom Nordkap).

21. Übernachten

Die Übernachtung in Hotels ist meist sehr teuer. Ich empfehle, auf Ferienhäuser oder Campingplatzhütten zurückzugreifen. Hütten auf Campingplätzen müssen nicht vorgebucht werden, es gibt reichlich Auswahl. In touristischen Zentren sollte man den Platz jedoch vor 16/17 Uhr ansteuern. Die Hütten haben oft eine gute Qualität und kosten zwischen 60 und 120 Euro/Nacht.

In den Städten lohnt es sich, auf die Angebote von AirBnB und booking.com zurückzugreifen. Hotels kann man auch günstig über die Homepages direkt buchen, z.B. www.thonhotels.com/de
Die Campingplätze der großen Städte sind meist von minderer Qualität, wobei sich die Situation in den letzten Jahren gebessert hat.

Hütte mit Gästen: 

Der Tipp - Ein Ferienhaus in Norwegen buchen

22. Hurtigruten

Seit 1893 verkehren die Postschiffe entlang der norwegischen Küste zwischen Bergen und Kirkenes. Die mittlerweile komfortablen Dampfer transportieren neben Fracht vor allem Touristen. Die Schiffe legen auf ihrer knapp rund sechstägigen Reise an 34 Häfen an.
Viele bereisen die gesamte Strecke, aber auch Teilabschnitte sind buchbar. Als Tagestourist reicht es, direkt an Bord ein Ticket zu erwerben. Geht die Reise nicht über Nacht, muss keine Kabine genommen werden.
Die Schiffe transportieren auch PKW, so dass man sich Teilstrecken in Norwegen mit einer Bootsfahrt versüßen kann. Eine empfehlenswerte Strecke ist jene zwischen Trondheim und den Lofoten auf dem Weg in Richtung Norden. So erspart man sich 900 Kilometer Straße.

Die Hurtigruten:

Der Urlaub in Norwegen kann beginnen

23. Einkaufen / Preise / Spartipps

Norwegen ist ein sehr teures Land. Da führt kein Weg dran vorbei. Mit dem doppelten Preis bei Lebensmitteln muss gerechnet werden. Eingekauft werden sollte daher in den preiswerteren Supermärkten Rema 1000, Kiwi und Coop Prix. Extrem teuer sind Tankstellenshops, Kioske und Campingplatzläden.
Viele tendieren dazu, Unmengen an Essen mitzunehmen. Klar, ein bisschen Vorrat sollte sein. Sich das Auto jedoch bis unters Dach mit Lebensmitteln vollzuladen halte ich wir wenig sinnvoll. Einerseits da eine Packung Nudeln in Norwegen nun auch nicht so teuer ist, zum anderen ist es unfair und es entgehen einem die lokalen Spezialitäten.

Leitungswasser kann überall bedenkenlos getrunken werden.

Shoppen: Vergleichsweise preiswert sind norwegische Outdoorprodukte (Bergans, Stormberg, Skogstad, Norrøna, Helly Hansen etc.). Ein beliebtes Mitbringsel sind die unglaublich leckeren Schokoladen der Marke Freia. Diese gibt es nur und ausschließlich in Norwegen. Ich empfehle zudem Elch- und Rentiersalami, norwegischen Schinken (Spekemat) und natürlich den braunen Ziegen-Käse „Gudbrandsdalen“. Nicht wundern, dieser schmeckt sehr süßlich, denn er durfte auskaramellisieren.
Für Souvenirs empfehle ich unter anderem den „Husfliden“, einen Laden, in dem es ansonsten hauptsächlich „bunader“, also norwegische Trachten gibt, die z.B. am Nationalfeiertag, den 17. Mai, getragen werden.

Tax free: Norwegen gehört nicht zur EU. Daher darf Tax free eingekauft werden. Für waren über ca. 350 NOK kann man die Mehrwertsteuer an der Grenze oder auf der Fähre zurückerhalten. Es muss ein entsprechender Tax free-Beleg vorgezeigt werden.

24. Wettervorhersage

„Jedem Fjord sein Wetter“, dies könnte das Motto des Landes sein. Informiert euch vor Ort am besten über den norwegischen Wetterdienst yr.no. Diesen gibt es auch als App. Die Vorhersagen sind für Norwegen ziemlich genau und zutreffend.

25. Touristeninformationen

In nahezu jedem etwas größeren Ort gibt es eine Touristeninformation mit einer reichhaltigen Auswahl an Prospekten. Geöffnet ist meist zwischen Mitte Juni und Mitte August bis 16 Uhr.
Umfassende Informationen finden sich auch auf www.visitnorway.de

III. Norwegen verstehen

Norwegen ist teuer, das ist fakt. Fakt ist auch, dass das Land ein sehr gutes Sozialsystem hat und vorbildlich für seine Bürger sorgt. Norwegen ist nicht nur wohlhabend, sondern reich, dem Öl sei Dank. – Gleichzeitig muss gespart werden und so manche Straße hat ihre besten Tage schon vor langer Zeit gesehen. Offensichtlich ein Widerspruch, über diesen schon so mancher Einheimischer und Gast grübelte. Die Lösung zum Problem heißt „Holländische Krankheit“, die ich auf dieser Seite mal versucht habe zu erläutern. Warum nun so manche Straße im Gegensatz zu Schweden oder Deutschland holprig daher kommt erfahrt ihr hier.

IV. Umwelt

Norwegen ist ein sehr sauberes Land – und doch gibt es Luft nach oben. Das betrifft die Einheimischen, die Touristen, wie auch die Wirtschaft.
Nachdem man über Jahrzehnte hinweg die Natur eher nach dem Motto „wir haben so viel davon, so viel kann man gar nicht zerstören“ verwaltete, setzt nun nach und nach ein Umdenken ein. Das ist gut und wichtig zugleich, denn Norwegens Natur ist einzigartig und muss es auch bleiben.
Gäste des Landes sind dazu aufgerufen, das norwegische Jedermannsrecht nicht schamlos auszunutzen. Es gestattet die freie Nutzung der Natur, und damit auch das Übernachten im Zelt in freier Wildbahn, insofern niemand gestört wird und es sich nicht um ein privates Grundstück oder eine Wiese handelt. Auto- und Wohnmobiltouristen wird dringend angeraten, Campingplätze anzusteuern und dort auch die Entsorgungsmöglichkeiten zu nutzen.
Für die norwegische Westküste ist der Golfstrom Fluch und Segen zugleich. Einerseits herrschen durch ihn milde Temperaturen, andererseits werden jährlich viele Tonnen Müll angespült. Das Problem der weltweiten Verschmutzung der Meere zeigt sich deutlich. Einheimische und Gäste sind dazu aufgerufen, von betroffenen Stränden ein paar Stücke Strandgut mitzunehmen und in den Müllcontainern der Umgebung zu entsorgen.

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