Saetre Gjende keks

Beitrag vom Donnerstag, 16. Juli 2015

Norwegische Kekse

Dass es in Norwegen gute, nein – sehr gute Schokolade gibt ist bekannt. Doch dass die Kekse des Landes ebenso lecker sind hat sich noch nicht so weit herumgesprochen.

Fangen wir mal mit einer Keks-Schoko-Mischung an, dem Kvikk Lunsj (schnelles Mittag). Entwickelt wurde es 1937 von Freia und ähnelt im Geschmack dem bekannteren Kitkat. Kvikk Lunsj darf noch heute auf keiner Wanderung und keinem Ausflug fehlen und ist so norwegisch wie der Käsehobel.

Saetre Keksfabrik

Sætre Kjæxfabrik, 1908

Bekanntester Kekshersteller des Landes ist Sætre. Die Firma wurde 1883 in Asker bei Oslo gegründet und gehört heute zum norwegischen Orkla-Konzern, einem weiteren Traditionsunternehmen, das bereits seit 1654 existiert.
Die Sætre-Produkte werden heute fast ausschließlich in Göteborg produziert und unter dem Namen des 1994 aufgekauften Tochterunternehmens Göteborg Keks (1888 gegr.) auch in Deutschland vertrieben, u.a. bei IKEA.

Saetre HahnSætre war einst einer der führenden Kekshersteller Skandinaviens und besaß zeitweise die modernste Fabrikhalle der Region.
Markenzeichen Sætres ist der Sætrehane, ein 1909 vom Künstler Thorolf Homboe entworfener, selbstbewusst drein blickender Hahn.
Im gleichen Jahr entwarf der Trollmaler Theodor Kittelsen einen Keks, der fortan den Namen „Eventyr“ (Märchen) trug. Auch wurde eine Art Energie-Keks eigens für Roald Amundsen entwickelt, den dieser als Proviant für seinen Wettlauf zum Südpol mitnahm und hernach unter dem Namen Polarkjeks vermarktet wurde.
1933 hatte Sætre ganze 66 Sorten im Sortiment.

Preisliste aus dem Jahre 1888

Preisliste aus dem Jahre 1888

Von den selbstentwickelten Produkten ist sind heute leider nicht mehr viele übrig. Die bekannteste Sorte ist „Gjende“. Diese kam 1954 auf den Markt und ist nach dem bekannten Gjende-See im Jotunheimen-Gebirge benannt. Die Kekse ziert ein Bock. Auf einem solchen soll in Norwegens Lügenbaron Peer Gynt über die Höhen des Besseggen-Grats geritten sein.

WeitereTraditionsprodukte sind der Kapteinkjeks (Kapitänskeks), der 1925 auf den Markt kam, wenig Zucker enthält und gut zu Käsehäppchen und Wein passt, sowie der Kornmo. Dabei handelt es sich um einen Vollkornkeks, der 1946 das erste Mal produziert wurde.
Etwas länger im Verkauf, nämlich seit 1928, ist „Start“, ein großer runder Keks, der gut zu Häppchen passt, aber auch mit Käse belegt werden kann.

Sætre ist heute, soweit ich das recherchieren konnte, die älteste Keksmarke Skandinaviens (1883 gegründet).

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