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Beitrag vom Donnerstag, 24. November 2022

Norwegens Ablehnung des Staatsmonopols sorgt für Verunsicherung auf dem iGaming-Markt

Norwegen hat Berichten zufolge die Kontrolle über seine iGaming-Industrie verloren, wie der Generalsekretär der European Gaming and Betting Association (EGBA), Maarten Haijer, berichtet.

Das Land hat derzeit zwei staatliche Betreiber, nämlich Norsk Rikstoto und Norsk Tipping, wobei ersterer für Pferderennen und letzterer für Sportwetten und Lotterien im Land zuständig ist. Haijer äußerte sich zu diesem Thema und sagte, er sei nicht schockiert, dass die Wettenden im Land das staatliche Monopol verlassen und zu internationalen iGaming-Anbietern wechseln, die ihnen im Vergleich zum lokalen System bessere Angebote machen.

Probleme, die Norwegen aktuell in Sachen iGaming hat

Weiterführend bezeichnete Haijer die einheimischen Spieler als „internetaffin“ und betonte, dass die norwegischen Wettenden auf die Preise reagieren und stets nach besseren Möglichkeiten in Sachen Casino, wie dann, wenn die noch einmal die Blackjack regler erklärt werden, suchen, das mit wenigen Klicks im Internet zugänglich ist.

Er empfiehlt außerdem, dass das Land ein System mit mehreren Lizenzen einführen sollte, wobei er die Nachbarländer Schweden und Dänemark als gute Beispiele für Länder anführt, die dieses System bereits erfolgreich anwenden. In diesem Kontext sagt er auch:

„Schätzungsweise 66 % der norwegischen Online-Glücksspiele finden inzwischen auf internationalen Websites statt, was bedeutet, dass das Land die Kontrolle über mehr als die Hälfte seines Online-Glücksspielmarktes verloren hat, dass ihm jedes Jahr etwa 2 Mrd. NOK an zusätzlichen Steuereinnahmen entgehen und dass viele seiner Spieler nicht durch norwegische Gesetze geschützt sind. Dies ist ein großes Problem, wenn es darum geht, sicherzustellen, dass das Monopol das tut, was es verspricht: die Kontrolle des Online-Glücksspiels und den Schutz der Spieler. Wenn Norweger auf internationalen Websites spielen, gibt es für den Staat keine Möglichkeit, ihre Aktivitäten zu kontrollieren oder sie zu schützen.“ Dementsprechend sieht er eine große Chance für Norwegen, den norwegischen Fiskus sowie die Bürger darin, dass den Anbietern auf dem Markt mehrere Lizenzen zur Verfügung stehen. Das soll sicherstellen, dass das vorhandene Angebot besser reguliert werden kann, sodass hierdurch ein Überblick für die Behörden geschaffen werden kann.

Unipol als Lösungsvorschlag

Abschließend sagt Haijer hierzu: „Für Norwegen ist es an der Zeit, die Regulierung des Online-Glücksspiels grundlegend zu überdenken. Es ist klar, dass die Norweger zunehmend nicht mehr mit dem Monopol spielen wollen, und es ist besser, ihre Nachfrage nach Alternativen zu befriedigen, anstatt sie zu ignorieren. Die Erfahrung lehrt uns, dass Online-Glücksspielmonopole unweigerlich scheitern, und Norwegen sollte sich an Dänemark und Schweden orientieren, wo sich die Mehrfachlizenzierung – auch wenn sie nicht perfekt ist – als wesentlich optimaleres Modell zur Kontrolle des Online-Glücksspiels erwiesen hat. Nur wenn Norwegen dasselbe tut, kann es den Irrtum korrigieren, der seinem Monopol und der fehlgeschlagenen Regulierung des Online-Glücksspiels zugrunde liegt.“

Dementsprechend ist die Meinung einer wichtigen Person in Sachen Glücksspiel in der EU klar, was den iGaming-Markt in Norwegen angeht. Ob es allerdings zu den gewünschten Veränderungen kommen kann, wird sich erst im Laufe der nächsten Jahre und möglicherweise auch nur durch wachsenden Druck auf den Staat zeigen. Wie auch in anderen Staaten, wie beispielsweise in Österreich, ist diese Diskussion ein durchaus hitziges Thema, was noch einige Gesetzesänderungen erfordern wird, bevor alle beteiligten Parteien zufrieden gestellt werden können und auch der Staat, der für einen Teil der Mautgebühren aufkommen soll, das Meiste für sich daraus machen kann.

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