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Beitrag vom Montag, 10. Februar 2014

Drohende Krise oder Populismus?

Derzeit kursiert ein Artikel des Focus im Netz. Plakativ ist dieser überschrieben mit:
Absturz eines Superstars: Norwegen droht die Mega-Krise.
Schon allein die Überschrift erinnert an die Zeitung mit den vier großen Buchstaben und lässt nichts Gutes oder Seriöses hoffen.
Hier mal meine Meinung. Dazu sei gesagt, ich bin kein Ökonom – und wer letzten Endes Recht hat, der Focus oder ich, wird sich zeigen .

Fakt ist:
-Norwegen HAT eine Immobilienblase
-Die Privathaushalte sind stark verschuldet
-Die Immobilienpreise stiegen in den letzten Jahren stark an.

Der Focus meint:
-Norwegen wird es so ergehen wie Griechenland oder Zypern.
-Der Ölfonds wird nichts helfen.

Ich meine:
-Dass in Norwegen so viel gebaut wird hat einen guten Grund: Der Bauboom fängt die extrem starke Zuwanderung in den Städten auf. Die Bautätigkeit beruht also nicht auf Spekulation.
-Bauboom auf dem Land: Norweger investieren in Ferienhäuser und Apartments. Das ist im Prinzip eine gute Wertanlage – dafür werden auch Kredite aufgenommen. Meist hat jede Familie mindestens ein Haus oder eine Hütte noch als Sicherheit.
-Der Preisanstieg für Wohnungen ist durch die Nachfrage geregelt. Derzeit besteht in den Städten eine extrem große Nachfrage (Oslos Bevölkerung ist in 2 Jahren um knapp 40.000 gestiegen!!!)
-Verschuldung: Norwegen droht auf Grund guter Konjunktur keine plötzliche Massenarbeitslosigkeit. Privatkredite können also vermutlich auch weiterhin bedient werden.
-Norwegen hat bereits gegengesteuert: Die Einstiegsgrenze für die Vergabe von Privatkrediten wurde deutlich angehoben.
-Norwegens Banken sind nicht korrupt.
-Norwegen kann gegensteuern: Nicht durch Gelder aus dem Ölfonds, sondern durch Staatsanleihen, die jedoch durch den Ölfonds abgesichert sind. (so schon zu Zeiten der Finanzkrise geschehen).
-Geringere Öleinnahmen: diese sind in der Tat zu erwarten, werden den Haushalt aber kaum treffen, da nur 5% der Einnahmen aus dem Ölgeschäft in den Haushalt fließen. Die Nachfrage nach norwegischem Know-How für die Ölwirtschaft wird hingegen vermutlich konstant bleiben.

Ich persönlich halte den Artikel für Populismus!

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