Gardnos – Am Rande des Kraters

Beitrag vom Montag, 12. Mai 2014

Der Gardnos Meteoritenkrater

Im Zuge der Kartierung des ostnorwegischen Hallingsdals im Jahre 1948, wies der Geologe  O. A. Broch sechs Kilometer nördlich der Kleinstadt Nesbyen eine Ringstruktur nach, die in ihrer Gestalt nicht so richtig ins Landschaftsbild passte. Bei einer genaueren Untersuchung durch die Geologen Johan Naterstad und Johannes A. Dons im Jahre 1990 stellte sich heraus, dass es sich bei der fünf Kilometer breiten Senke um einen Meteoritenkrater handelt. Vor rund 600 Millionen Jahren soll ein mit 250 bis 300 Metern Durchmesser durchaus gewaltiger Brocken aus dem Weltraum hier eingeschlagen sein. Der Meteorit selbst ist nicht mehr nachweisbar, wohl aber seine Auswirkungen. Das durch den Aufprall zerstörte und anschließend wieder verfestigte Gesteinsmaterial, die Gardnos-Brekzie, ist überall im Krater zu finden.  Die hellen Bruchstücke stammen dabei vom ursprünglichen Gestein, das schwarze „Bindemittel“ ist hingegen beim Aufschlag pulverisiertes und später wieder verfestigter Stein.
Dass die Brekzie so gut zu sehen ist, ist einem Fluss zu schulden, welcher im Laufe der Jahrhunderte anstehendes Oberflächenmaterial wegspülte.
Der Meteoritenkrater ist problemlos über eine Stichstraße zu erreichen und gegen 200 nkr Eintritt zu besuchen. (An der Reichstraße 7 bei Nesbyen ausgeschildert. Abzweig Richtung Gårnas.) Er ist der einzige in Norwegen.

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