Uttakleiv Lofoten

Beitrag vom Donnerstag, 02. Mai 2019

Die zwei Seiten der Lofoten

Die Bevölkerung der Lofoten unterteilt die Inselgruppe geographisch in eine Außenseite (yttersida) und eine Innenseite (innersida). Das klingt banal, ist aber im Bezug auf die Besiedlung von immenser Bedeutung. Alle wichtigen Orte sind dem bis zu 80 Kilometer breiten Vestfjord zugewandt und somit entlang der Südostküste zu finden. Die Wucht der Stürme wird von den Bergen der Lofotenwand abgebremst. Geringerer Wellengang ließ im Schutze von Schären und Buchten die Anlage größerer Häfen zu. Das Klima gibt sich gemäßigter, wobei vor allem im Sommer die Temperaturen erträglichere Werte erreichen.
Die Außenseite hingegen ist rau, unnahbar und nicht selten auch waldfrei, wie auf einer Fahrt nach Eggum gut zu beobachten ist. Und als ob es die Natur den Menschen am Rande des Nordmeeres nicht zu leicht machen wollte, legt sich nach einem mal etwas wärmeren Sommertag nicht selten Seenebel über die schmalen Ebenen und lässt die Temperaturen spürbar fallen.
Amtmann G.P. Blom notierte dazu im Jahre 1827: „Wie grausam auch der Lofoten östliche Küste ist, so wird sie doch in ihrer Rauheit von der westlichen noch übertroffen, wo zudem harte West- und Nordwest-Stürme mit größerer Wucht wüten als an der Ostküste, die dahingegen von den hohen Bergen beschützt wird.“
Trotzdem, einen nicht zu unterschätzenden Vorteil hat die Außenseite. Zwischen dem 25. Mai und dem 17. Juli erstrahlt hier die Mitternachtssonne und auch die herbstlichen Sonnenuntergänge sind in ihrer Schönheit unübertroffen.

Die raue Außenseite bei Eggum:

Die liebliche Innenseite:

Abgelegt unter

Nächster Artikel

Vorheriger Artikel

Lesetipps

Unsere Empfehlungen