Peder Istad in Kirkenes

Beitrag vom Freitag, 10. Februar 2017

Ein Gerichtssaal aus Eis

Es ist immer wieder interessant, die geistige und materialisierte Entwicklung von Projekten zu sehen.
Vor ein paar Tagen berichtete ich von Torstein Hatlevik, den ich vor rund 15 Jahren das erste Mal traf, und der im Laufe der Jahre einen alten Hof zu einem der romantischsten Gästehäuser und Restaurants des Landes ausbaute.
Ebenfalls vor etwas mehr als 15 Jahren traf ich Peder Istad. In Westnorwegen nahm er mich ein Stück mit mit dem Auto mit. Er berichtete seinerzeit, dass er, ganz seinem Nachnamen Istad („Eisort“) folgend, Eisskulpturen errichtet. 1999 begleitete ich ihn dann im Rahmen eines solchen Projektes nach Spitzbergen.
Heute ist Peder der wohl bekannteste Eisskulpteur Norwegens und errichtet derzeit in Kirkenes, im äußersten Nordosten des Landes, zusammen mit Partnern den mit 190 Tonnen größten Bau aus Eis Norwegens, vielleicht auch Skandinaviens.

Gestaltet wird ein 150 Sitzplätze umfassender Freiluft-Gerichtssaal, in dem der Kampf um die Arktis in Szene gesetzt werden soll. Anlass ist die Klage der norwegischen Greenpeace Jugendorganisation gegen den norwegischen Staat, der neue Ölbohrfelder in der Barentssee genehmigte. Die Verhandlung soll in diesem Jahr starten.

Unter dem Motto „Århundets rettssak“ (Gerichtsverhandlung des Jahrhunderts) soll nun in dem als Zeichen für die Verwundbarkeit der Arktis aus Eis erbauten Gerichtssaal in Kirkenes die Verhandlung symbolisch schon beginnen. Geladen sind Bürger, Politiker und Wirtschaftsvertreter. Am letzten Tag wird per Volksabstimmung entschieden, wer den Prozess gewonnen hat.

Der Bau wird mit Hilfe von schwerem Gerät und unter Beteiligung russischer Eisskulpteure errichtet.

Quelle

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