Weihnachtsabend

Beitrag vom Freitag, 20. Dezember 2013

Øras Weihnachten

Nun ist er fast ran. Der Tag, an dem ich mich erstmal von Øra verabschiede, um Weihnachten in Deutschland zu feiern. Ich fahre fast nur mit einem lachenden Auge. Ich freue mich auf alle meine Lieben in Deutschland und gleichzeitig kann ich mich darauf freuen am 2. Januar wieder hierher zurückzukommen. Nur eine Sache ist wirklich sehr schade. Ich werde den 4. Advent nicht hier erleben. Warum das so schön wäre, dazu später.

Ich finde, die Weihnachtszeit in einem anderen Land zu erleben, ist eine ganz besondere Sache. Was gibt es bei uns auch? Was ist vielleicht anders. In der Schule haben wir die Weihnachtszeit in Norwegen, Großbritannien und Deutschland verglichen und da sind mir die vielen Ähnlichkeiten zwischen Norwegen und Deutschland so richtig bewusst geworden. Adventszeit mit Adventskerzen, Adventskalender, Weihnachtsbäume, Weihnachtslieder und Weihnachtsschmuck muss man hier nicht vermissen. Da sind die Gewohnheiten sehr ähnlich.

Aber wie ihr bei Martin lesen könnt, gibt es auch viel, was wir so nicht kennen. Am bekanntesten ist vielleicht das Luziafest, das auch hier gefeiert wird. Natürlich gab es auch bei uns in der Schule einen Umzug mit Lichtern und Gesang. Dafür ist der Nikolaus vollkommen unbekannt. Vielleicht, weil er hier ja sowieso niiiiiiiieee Ruten und Kohle bringen müsste. :D

Die Speise für die Vögel: Wenn ich es eher bei Martin gelesen hätte, wäre ich nicht so überrascht gewesen über diese Deko, die für mich mehr nach Erntedank aussah. Und dann hätte ich nicht glatt Øra’s Weihnachtsbaum übersehen.

Das alles konnte ich sehr intensiv miterleben. Durch den wunderbaren Hemne og Vinje Songlag, meinen Chor, der mich so liebevoll aufgenommen hat, hab ich so viele schöne norwegische und auch schwedische (zu Weihnachten sind wir da mal ganz friedlich :D ) Weihnachtslieder kennen gelernt. Ich durfte die Luciatradition miterleben, weil es hier so wunderbare Menschen gibt, die mit mir Luziakatzen und Lebkuchen (Rezepte hier bei Martin nachzulesen) backen und die ganze Lehrerschaft damit versorgen. Zum Julebord wurde ich mitgenommen (und das schon im November :D). Auch zu dieser Tradition mehr hier bei Martin. Julebrus hab ich auch schon lange vor Jul kennen gelernt. Da werde ich dann hier gleich noch was weitergeben: Nur die braune ist die Richtige! Nur die kommt aus unserem Teil Norwegens! :D Und wer sich selbst nach dem Lesen von Martins Erklärung noch fragt, was das denn nun für eine Brause ist: Für alle, die das kennen, es schmeckt genau wie diese ganz bunten, kugelförmigen Kaugummis. Die in 2 Reihen? Und wenn wir grad bei Getränken sind: Norwegischer Gløg! Hmmmmmmm! Mit Rosinen und Mandeln!

Wenn es nun so schön was, wie kann das Auge doch ein bisschen weinen? Was ist hier am 4. Advent los? Nun es gibt hier in Øra eine wunderschöne Tradition. Davon wurde mir hier schon am ersten Tag hier berichtet und als ich es das 1. mal gesehen habe, war ich total hin und weg. Es gibt hier einen Wanderweg, der sich Tyskstien nennt. Und jeden Adventssonntag werden diese Tyskstien zu Øras Treppe zum Himmel. Eine Gruppe Wanderer stellt auf der gesamten Länge des Weges Fackeln auf, die die ganz Nacht hindurch brennen. Wenn es dann noch so richtig dunkel ist und man den Berg nicht erahnen kann, sieht es tatsächlich aus, als würden die Lichter in den Himmel steigen. Mit so einer Verbindung sollte ich mich eigentlich nicht mehr wundern, dass es hier solche Engel gibt. Und ich hätte es sehr, sehr gern noch ein viertes Mal gesehen.

Ich wünsche allen meinen Engeln hier und in Deutschland und allen Norwegenbegeisterten eine erholsame, fröhliche Weihnachtszeit und ein großartiges Jahr 2014. Ich bin so froh, dass ich es zu einem ganz großen Teil hier in Øra verbringen kann!

Nächster Artikel

Vorheriger Artikel

Lesetipps

Unsere Empfehlungen