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Beitrag vom Mittwoch, 24. Juli 2013

Tv-Tipps 24.7.-14.8.13

Tödlicher Sommer – Norwegens Jugend und die Anschläge

25.7.13, WDR, 23.15 Uhr, 90 Min., Dokumentation

Sana, Henrik, Haakon und Johanne sind Mitglieder unterschiedlicher Jugendparteien in Norwegen. Im Wahlkampf 2011 wollen sie gegeneinander antreten. Mit großem Engagement, Idealismus und einer hohen Emotionalität bereiten sie sich auf die Wahlen im Herbst 2011 vor. Bereits ein Jahr zuvor nehmen sie an Workshops und Camps teil, trainieren das Debattieren, lernen, wie man öffentliche Reden hält, und bekämpfen ihre Angst vor dem Mikrofon. Dann jedoch passiert etwas, was das Leben der Jugendlichen aus der Bahn wirft und ganz Norwegen in einen Schockzustand versetzt: Am 22. Juli 2011 explodiert eine Bombe im Osloer Regierungsviertel. Ein weiterer brutaler Terroranschlag geschieht kurz danach auf der kleinen Insel Utøya, auf der die Jugendorganisation der Arbeiterpartei (AUF) ihr jährliches Sommercamp verbringt. Utøya wird zum Schauplatz eines entsetzlichen Massakers. Als die Bombe hochgeht, ist Sana nicht weit entfernt. Johanne rennt auf Utøya um ihr Leben. In Todesangst erlebt sie die Ermordung ihrer Freunde mit. Hoch traumatisiert beschließt sie dennoch, wie geplant an dem Wahlkampf teilzunehmen. Sie muss jedoch erkennen, dass sie nicht in der Lage ist, ihr Leben so wie bisher weiterzuführen. Die Ereignisse des 22. Juli haben sie zutiefst verändert. Auch für die anderen Jugendlichen ist nichts mehr so, wie es vorher war. Sie werden Zeuge, wie sich um sie herum die politische Landschaft in Norwegen wandelt. Der Film begleitet die Jugendlichen während des Wahlkampftrainings und in ihrem privaten Umfeld, vor und nach dem 22. Juli. Teile des Filmmaterials sind auf der Insel Utøya entstanden, nur wenige Stunden vor dem Massaker. Aufgrund des großen Vertrauens, das die vier Jugendlichen der Filmemacherin entgegenbringen, war es ihr möglich, Johanne bereits kurze Zeit nach ihrer Rettung zu interviewen.

Leben über den Wolken

Folge 5/5, An den Steilhängen der Fjorde

26.7., arte, 18.25 Uhr, 45 Min.

An den steilen Hängen des norwegischen Hardangerfjords liegen unweit voneinander zwei alte Bergbauernhöfe, deren Ursprünge noch in die Wikingerzeit zurückreichen. Dorthin, wo die Erde den Himmel berührt, wo der Mensch sich nach dem Wetter und drohenden Naturgewalten richten muss, führt die Dokumentationsreihe „Leben über den Wolken“. Sie stellt ganz unterschiedliche Bergregionen Europas vor und porträtiert den Alltag der Menschen, die dort leben. Der letzte Teil führt in den hohen Norden nach Norwegen an die steilen Hänge des Hardangerfjords.

I Love Democracy: Norwegen

6.8., arte, 23.10 Uhr, 90 Min.

Viele halten Norwegen für ein gesellschaftliches und politisches Vorzeigemodell. Der milliardenschweren Petro-Demokratie am Rande der Arktis blieb der Fluch des „schwarzen Goldes“ erspart. Es mag sonderbar und provokant anmuten, sich nach Norwegen aufzumachen – zu seinen glücklichen Bewohnern, den Bürgern der blühendsten Sozialdemokratie des Kontinents, , während das übrige Europa in der Krise steckt. Doch die Lage in Norwegen ist komplexer als es scheint. Wie in jeder guten Geschichte gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille. Sie heißt Anders Breivik. Breivik, der rechtsradikale „einsame Wolf“, tötete am 22. Juli 2011 in Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die „Einwandererinvasion“ in Norwegen zu lenken. Seitdem hat sich das Land verändert, und der Ausgang der Parlamentswahlen im September könnte für Überraschungen sorgen. Zwei Jahre nach den Morden auf Utøya muss man fragen, ob diese tragische Episode als Ausnahme zu betrachten ist oder als der sichtbare Teil einer im Innern zerrütteten Welt. Erdöl tritt häufig Hand in Hand mit Korruption und sozialer Ungleichheit auf, nicht so in Norwegen. Wie lebt es sich also in einem der reichsten Länder der Erde, und wer kommt in den Genuss der Petro-Dollars? Was bringt die sogenannte Volkshochschule, in der sich junge Menschen nach dem Abitur auf ihren weiteren Werdegang vorbereiten können. Was halten die norwegischen Bürger wirklich davon, dass ihre Steuerbescheide online abrufbar sind? Norwegen hat schließlich auf die totale Transparenz und die Allgegenwart des Wohlfahrtsstaates gesetzt. Wird die populistische und fremdenfeindliche Partei im Herbst das Rennen machen? Diese und andere Fragen versucht die Dokumentation „I Love Democracy: Norwegen“ zu beantworten.

Norwegen

Leben am Hardangerfjord

7.8., hr, 14.30 Uhr, 45 Min.

Die Schiffe der Hurtigroute haben die Schönheiten des Hardangerfjords längst für sich entdeckt. Der Abstecher von der Hafenstadt Bergen ins Landesinnere gehört für viele Boote fest zur Tour. Der Hardangerfjord ist einer der längsten und tiefsten Fjorde an der norwegischen Küste. Auf den Bergen liegt noch Schnee, während unten an den Ufern die Obstblüte beginnt. Der Hardangerfjord ist berühmt für seine Apfel- und Birnenplantagen, die sich vor allem im Landesinneren entlang der Hänge hochziehen. Arne Lutro ist einer der vielen Obstbauern in der Region. Seit mehreren Generationen lebt seine Familie vom Obstgeschäft. In seinem Heimatdorf – das ebenfalls Lutro heißt – wird an Mittsommer immer eine ganz besondere Tradition gepflegt: die Kinderhochzeit. Die Filmautorin Claudia Buckenmaier hat Menschen am Fjord getroffen, die sich bewusst für ein Leben in der Region entschieden haben. Per Ragnar Kjepso lebt mit seiner schottischen Frau auf einem Hof auf halber Höhe in den Bergen über dem Fjord. Früher arbeitete er unter der Woche als Ingenieur in Bergen, seine Frau lebte mit den fünf Kindern auf dem Hof. Per Ragnar weiß, dass herkömmliche Landwirtschaft oben am Berg nicht mehr betrieben werden kann, aber er hofft, dass der Hof erhalten bleibt: als ein Ort, zu dem man gerne zurückkehrt. Oberhalb eines Seitenarms des Hardangerfjords, dem Fyksesund, hat Claudia Buckenmaier Jon Skaar getroffen. Er ist Mitte achtzig und lebt alleine auf einem Einödhof, mit seinen Büchern, denn der Mann mit dem weißen Rauschebart will teilhaben an dem, was draußen in der Welt passiert. Leben am Hardangerfjord: Die Natur stellt die Menschen vor Herausforderungen, übt aber auch einen so großen Reiz aus, dass diejenigen, die dem Fjord einmal verfallen sind, nicht mehr weg wollen.

Universum

Der Flug des Seeadlers

11.8., 3sat, 20.45 Uhr, 45 Min.

Weiter Himmel, flaches Land und Seen – rund um das Gebiet des Kleinplattensees in Ungarn lebt der größte und stärkste Greifvogel Europas: der Seeadler. Ursprünglich war er fast überall in Europa verbreitet. Doch durch Verfolgung, den erhöhten Einsatz von Pestiziden und durch die Zerstörung seines Lebensraums wurde er im 19. und 20. Jahrhundert beinahe ausgerottet. Am Kleinplattensee liegt ein riesiges Naturschutzgebiet, in dem die Vögel alles finden, was sie zum Leben benötigen: eine ausgedehnte Teichlandschaft mit vielen Tieren, die ihnen als Nahrung dienen, und hohe, kräftige Bäume, auf denen sie ihre Horste bauen. Auch Vogelkundler schätzen dieses Naturschutzgebiet. Im Februar entdecken sie ein frisch geschlüpftes Seeadlerküken. Sie taufen es Viktor. Zunächst beobachten die Wissenschaftler den Adlerhorst aus der Ferne, doch nach wenigen Wochen erklimmen sie den Horst und legen Viktor einen Metallring um das Bein, um ihn identifizieren zu können. Viktor lernt fliegen, dann jagen und fischen. Schließlich lässt er den Kleinplattensee und die ständigen Revierkämpfe mit seinen Artgenossen hinter sich und fliegt nach Österreich. Ein vergiftetes Stück Fleisch im Waldviertel kostet ihn beinahe das Leben. Zum Glück wird Viktor gefunden und aufgrund des Metallrings identifiziert. Nach einem Genesungsaufenthalt in der Veterinärmedizinischen Universität in Wien kehrt er in die Wildnis zurück und fliegt Richtung Norden. Ziel ist die Inselgruppe der Lofoten nördlich des Polarkreises. In Norwegen lebt die größte Seeadler-Population Europas. Viktor bleibt den Sommer im hohen Norden und fliegt dann wieder in die Heimat zurück. Am Truppenübungsplatz Allentsteig, ein Rückzugsgebiet für viele Tiere, trifft er die Seeadlerdame Wendy, die ihm schon in der Tierklinik begegnet ist. Im darauffolgenden Frühjahr ist es soweit: Das Seeadlerpaar bekommt Nachwuchs. Die „Universum“-Dokumentation „Der Flug des Seeadlers“ erzählt die Lebensgeschichte eines Seeadler-Männchens.

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