Keramik aus Norwegen (c) Elin Aune

Beitrag vom Samstag, 12. Juli 2014

Keramik aus Norwegen

Töpferwaren werden in Europa schon seit über eintausend Jahren hergestellt. In Norwegen lässt sich die Tradition nicht so weit zurückverfolgen. Erst im frühen 17. Jahrhundert zogen erste Keramiker zu. Sie siedelten sich in der mittelnorwegischen Region Trøndelag an, wo es guten Ton als Rohstoff für die Produktion gab. Das Material für die Glasur, u.a. Kupfer, kam vor allem aus der Bergwerksstadt Røros. Die Gebrauchskeramik umfasste Tonfässer für gelaugten Fisch, Heringsteller für die festliche Tafel und Marmeladen“gläser“. Die sogenannte Trønderkeramik zeichnet sich dabei durch erdene Farben und florale, teils auch humoristische Motive aus. Einige Werkstätten produzieren noch immer die althergebrachten Formen, u.a. die Potteriet in Røros, Elin Aune in Trondheim und das Atelier Papillon in Oslo.
Ein zweites keramisches Zentrum liegt in der Region Jæren bei Stavanger, im Südwesten des Landes. Auch hier gab es reichlich Ton, so dass sich erste Werkstätten vor rund 170 Jahren ansiedelten. Produziert wurden hauptsächlich Töpfe und seit den 1840er Jahren auch der sogenannte Sandnesgauk, ein Keramikvogel zum munteren hinein blasen. Die Tradition des Sandnesgauk führt heute noch der Keramiker Simonsen in Sandnes weiter. Der kleine Vogel ist zudem Teil des Gemeindewappens des Ortes.
Weitere Töpfer der Region sind Anne Bett Gausel, die Keramik mit Weidengeflechten verbindet, Torunn Måseidvåg und Runar Olsen.
Alle norwegischen Keramiker treffen sich übrigens auf dem Kunsthandwerkermarkt in der Kleinstadt Risør, der dieser Tage erneut stattfindet. Organisiert wird er von der bekannten Galerie Villvin. Hier ein paar Impressionen aus dem Jahre 2006:



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