Wildnis auf Spitzbergen – wikipedia angrense

Beitrag vom Donnerstag, 27. September 2018

Spitzbergen

Mit 61.022 km² besitzt die zwischen 74 und 81 Grad nördlicher Breite gelegene arktische Inselgruppe Spitzbergen durchaus eine beachtliche Größe, wobei große Landstriche vergletschert sind. Es wundert daher auch nicht, dass lediglich rund 2500 Menschen hier leben, die meisten von ihnen, nämlich 2100, im Hauptort Longyearbyen.

Geschichte

Angeblich waren die Wikinger, die die Inselgruppe entdeckten. In isländischen Analen wird davon berichtet, man hätte „Svalbard funnin“ – „das Land der kalten Küsten gefunden“. Noch heute trägt Spitzbergen im Norwegischen den Namen Svalbard, wohingegen „Spitsbergen“ nur der Name der Hauptinsel ist.

Die erste gesicherte Entdeckung Spitzbergens geht jedoch auf den Niederländischen Entdecker Willem Barens zurück. Er erreichte die Gestade 1596. Im Folgten Heerscharen von Walfängern und Robbenjägern. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Kohlegruben vom Amerikaner John Munroe Longyear angelegt. Seine Anlagen kaufte 1916 das norwegische Bergbauunternehmen Store Norske Spitsbergen Kulkompani (SNSK) auf. Diese gibt es noch heute und sie beeinflusst wesentlich die Geschicke der Insel.

Eine Besonderheit ist der Spitzbergenvertrag, der 1920 in Paris unterzeichnet wurde. Er spricht Norwegen die Souveränität über die Inselgruppe zu, besagt aber auch, dass alle Unterzeichnerstaaten in Spitzbergen unter der Hoheit Norwegens wirtschaftlich aktiv werden dürfen. Russland nutze diese Möglichkeit intensiv und gründete die Orte Barentsburg und Pyramiden, wobei nur noch Barentsburg bewohnt ist und heute knapp 500 Einwohner zählt.
Zudem ist die Inselgruppe eine entmilitarisierte Zone, was wohl auch der Grund für den Bau des 2008 eröffneten internationalen Saatgutspeichers im Permafrost einer stillgelegten Grube bei Longyearbyen war.

Das Sagen hat auf Spitzbergen der vom Justizministerium eingesetzte Gouverneur, der Sysselmann.

Klima, Lage, Fauna & Flora

Spitzbergen gehört zur arktischen Klimazone. Dies bedeutet kalte Winter mit bis zu -25 Grad und sehr kühle Sommer mit Durchschnittswerten unter 10 Grad. Die Niederschlagsraten sind teilweise sehr gering, was zu einer Ausbildung einer polaren Kältewüste mit typisch ariden Verwitterungsformen führte.

Wald gibt es keinen auf Svalbard, zumindest keinen natürlichen. Nach Weihnachten gibt es neben der Kirche einen temporären, errichtet aus den Weihnachtsbäumen der Bewohner.

Neben Polarfüchsen und Robben wird man mit etwas Glück, oder Unglück, auf den „König der Arktis“ treffen können, den Eisbären. Man sollte eine Begegnung nicht herausfordern und respektvollen Abstand wahren. Mehr dazu in der Rubrik „Reisetipps“.

Orte

Hauptort ist das norwegische Longyearbyen, im malerischen Adventdalen gelegen. Hier gibt es einen Flughafen, Geschäfte, Hotels, einen Ableger der Tromsøer Universität, Kneipen, ein Museum und eine Kirche. Kurz, alles, was man zum Überleben im hohen Norden braucht. Auch haben hier zahllose Reiseanbieter ihren Sitz.

Im Barentsburg sieht es da schon weniger gut aus. Der Ort ist komplett auf die Bedürfnisse seiner russischen Bewohner zugeschnitten, kann aber im Rahmen von Ausflügen besucht werden.

Das einst russische Pyramiden, dem dem ebenso wie in Longyerbyen und Barentsburg Kohle abgebaut wurde, ist heute ein Lost Place und als solcher natürlich absolut interessant.

Die nördlichste Siedlung Spitzbergens, ja der ganzen Welt, ist Ny Ålesund. Die schmucken Häuser werden von Forschern bewohnt. Der Ort wird im Rahmen von Ausflügen angesteuert.

Reisetipps

Die Anreise erfolgt entweder mit einem Kreuzfahrtschiff, wobei ihr dann an Bord übernachtet und Landausflüge bucht, oder mit dem Flugzeug. Norwegian und SAS fliegen ab Tromsø und Oslo in den Hauptort Longyearbyen.

Unterkünfte findet ihr über Visit Svalbard.

Wichtig: Wenn ihr euch außerhalb der Straßen des Hauptortes Longyearbyen aufhaltet, braucht ihr eine Waffe zum Schutz vor Eisbären. Da die meisten keinen Waffenschein besitzen, ist es unbedingt notwendig (!!!), für Ausflüge sich der Gruppe eines Reiseunternehmens anzuschließen. Der König der Arktis kann schon hinter den letzten Häusern oder am Berghang lauern – und meist ist er auch hungrig!

Als Ausflüge werden unter anderem Wandertouren, Schneemobilsafaris, Hundeschlittentouren und Eisgrottenbesuche angeboten. Auch können die russischen Siedlungen besucht werden.

Spitzbergen Reisen

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Impressionen von Spitzbergen, fotografiert von Ellinor Rafaelsen, die über 10 Jahre lang auf dem Archipel lebte und dort als Autorin tätig war.
Copyright aller Bilder: Ellinor Rafaelsen

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