Europas ältestes Gestein, Foto: Pavel Kepezhinskas

Beitrag vom Sonntag, 21. September 2014

Der geologische Ursprung Europas

Reist man in den Norden Norwegens, so reist man zurück in die Geschichte unseres Kontinents. Hier, am scheinbaren Ende der Welt, findet man die ältesten Gesteine, Berge und Fossilien Europas.

Das älteste Gestein wurde unweit der Stadt Kirkenes im Pasvik-Tal gefunden. Der zirkonhaltige Gneis entstand vor rund 3,69 Milliarden Jahren. Damit ist er zwar noch etwas „jünger“ als die ältesten Steine der Welt, die 4,4 Milliarden Jahre auf dem „Buckel“ haben, aber ein greisenhaftes Alter ist es trotzdem. Wissenschaftliche Tatsache ist zudem, dass der Gneis ein Teil Ur-Europas ist, aus dem sich der Kontinent so wie wir ihn heute kennen heraus entwickelte.

Gebirge sind im Vergleich zu einzelnen Gesteinen deutlich jünger, werden diese doch auf Grund ihrer Größe durch Erosion deutlich stärker bearbeitet und abgetragen. Trotzdem weisen die Insel Ringvassøy bei Tromsø und der Berg Humpen bei Kirkenes mit 2,88 bzw. 2,9 Milliarden Jahren ein beträchtliches Alter auf. Wahrscheinlich sind es sogar die ältesten Berge Europas – einen stichhaltigen Gegenbeweis konnte ich jedenfalls nicht finden.

Kommen wir nun zu den ältesten fossilen Überresten unseres Kontinents. Diese wurden ebenfalls in Nord-Norwegen gefunden, genauer am Lille Reipasfjell bei Alta. Untersuchungen ergaben, dass die Stromatoliten vor 1,8 Milliarden Jahren lebten. Ohne diese kleinen Einzeller wäre die Erde für Menschen nicht bewohnbar geworden.

Übrigens, man findet auch sehr junge Gesteine in Norwegen. Die jüngsten stammen aus dem Jahre 1985 und wurden im Zuge des Vulkanausbruchs auf der zu Norwegen gehörenden Insel Jan Mayen gebildet.

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