Blumen statt parken

Beitrag vom Freitag, 24. März 2017

Kultur statt parken

Es gibt ein sehr lesenswertes Buch des Dänen Jan Gehl. „Städte für Menschen“ heißt es und beschreibt, wie unsere Ballungszentren sich über Jahrzehnte hinweg vom Menschen, also ihren eigenen Bürgen, zunehmend entfernten und wie seit einiger Zeit Orte mit Weitsicht (und Geld) versuchen, dies zu ändern. Unter anderem, indem Hafenanlagen ins Umland umziehen und die verbleibenden Flächen der Erholung und dem Wohnen zugänglich gemacht werden.
Ein zentrales Problem ist jedoch nach wie vor der massive, oft auch alles erdrückende, Individualverkehr. Er zerreißt Lebensräume und behindert das eigentlich als ganz natürlich anzusehende Vorankommen zu Fuß.
Die in Norwegens Hauptstadt mitregierende Grüne Partei, die in Norwegen noch grün im engeren Sinne ist, möchte nun im kommenden Sommer in Oslos Innenstadt 400 Parkplätze streichen und an deren Stelle mit kreativen Kulturaktionen das nun deutlich lebenswertere Zentrum bereichern.
5 Millionen Kronen (rund 555.000 Euro) an Fördermitteln können von interessierten Bürgern abgerufen werden. Für Theaterveranstaltungen, ungewöhnliche Aktionen oder auch einfach für das Aufstellen von Bänken und Sonnenliegen.
Falls das Projekt „Autofreie und lebenswerte Innenstadt“ gut anschlägt, soll es ab 2019 dauerhaft umgesetzt werden.

Ein weiteres Projekt, das bereits von der grün-liberalen Partei Venstre 2014 angeregt wurde, soll ebenfalls weiter verfolgt werden: Oslo soll kinderfreundlicher werden. Derzeit gibt es in der Hauptstadt armselige 34 Spielplätze, von denen nur 2 im Zentrum liegen. Zum Vergleich, in Kopenhagen sind es 125 (12 davon im Zentrum) und im relativ kleinen Halle, wo ich wohne, sind es 120.

Quelle
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