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Beitrag vom Dienstag, 04. Dezember 2018

Norwegen auf dem Weg zur Europameisterschaft

Norwegen hat mehr zu bieten, als nur Fjorde und schöne Natur, denn Norwegen ist ein sportverrücktes Land. Insbesondere Wintersportarten, wie Skispringen, Biathlon oder Eishockey sind hier sehr beliebt. Aber auch der Fußball zieht, wie überall sonst in Europa, auch hier die Massen an. In den Vereinen spielen tausende junge Menschen und auch die gute Jugendarbeit des norwegischen Fußballverbandes scheint sich auszuzahlen, wenn man die aufstrebenden Talente in der Nationalmannschaft beobachtet. Wer Norwegen bereist, sollte sich ein Heimspiel der Nationalmannschaft, auch der enthusiastischen Fans wegen, nicht entgehen lassen. Zwar konnte sich das Team seit der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden nicht mehr für ein großes Turnier qualifizieren, doch in der neu gegründeten Nations League lief es bisher richtig gut für die Jungs von Lars Lagerbeck. Vielleicht macht sich die Mannschaft über Umwege auf den Weg zur Europameisterschaft 2020.

Durchwachsener Start die Nations League

Vor dem Start der UEFA Nations League wurde Norwegen einem Koeffizienten entsprechend in die Liga C der Nations League eingeteilt. In der dritthöchsten Spielklasse des neuen Wettbewerbs kamen die Norweger in eine Gruppe mit Slowenien, Zypern und Bulgarien. Vor allem die Slowenen galten als Favoriten auf den Aufstieg in die Liga B. Zum Auftakt ging es gegen Zypern, mit einem souveränen 2:0 Heimsieg vor knapp 6000 Zuschauern startete man standesgemäß. Doch nur drei Tage später setzte es im Auswärtsspiel in Bulgarien eine knappe 1:0 Niederlage. Das entscheidende Tor schoss Radoslav Vasilev in der 59. Minute.

Überzeugende Leistungen sicher Gruppensieg

Die Niederlage gegen Bulgarien sollte die bis dato letzte Pleite der Mannschaft von Lars Lagerbeck sein. Am nächsten Spieltag im Oktober konnte man im Heimspiel gegen Slowenien vor über 17.000 Zuschauern einen wichtigen 1:0 Erfolg einfahren. Der goldene Treffer gelang Ole Selnaes in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Auch im folgenden Spiel gegen Bulgarien setzten sich die Norweger mit einem 1:0 durch und übernahmen die Tabellenspitze der Gruppe 3. Im November-Slot der Nations League standen für Norwegen zwei Auswärtsfahrten an. Zunächst musste das Team im Hexenkessel in Slowenien ran. Hier konnte man dem 1:1 die Tabellenspitze behaupten. Nach früher Führung der Slowenen konnten Björn Johnsen in der Schlussphase des Spiels mit einem Kopfball den wichtigen Ausgleich erzielen. Am letzten Spieltag der ging es dann nach Zypern. Wie schon im Hinspiel, setze sich Norwegen mit 2:0 durch und behauptete die Tabellenführung.

Die Liga B steht an

Mit dem Gewinn der Gruppe 3 der C-Liga steht auch der Aufstieg in die Liga B der Nations League an. Hier kann man im nächsten Jahr auf Mannschaften wie Deutschland oder WM-Finalist Kroatien treffen. Während diese Mannschaften vor dem Start der Nations League als Favoriten auf das Finale galten, stehen hier nun andere Mannschaften. Aus den Final Four England, Portugal, Niederlande und der Schweiz werden Anfang Dezember den Briten mit einer Betway Quote von 2,87 die größten Chancen auf den Sieg der Nations League und das damit verbundene Ticket für die EM 2020 eingeräumt. Norwegen hingegen muss auf jeden Fall den traditionellen Weg für die Europameisterschaft über die Qualifikation einschlagen.

Der Weg zur EM

In der Nations League konnte das Team von Trainer Lars Lagerbeck auf jeden Fall schon einmal überzeugen. Vor allem die Defensive um Kristoffer Ajer und Havard Nordtveit sowie dem Regisseur Markus Henriksen wusste zu überzeugen. Mit Kamara und Elyounoussi hat man zudem agile Offensivkräfte im Aufgebot. Ob dies für die starke EM-Quali Gruppe mit Spanien, Schweden, Rumänien, Malta und den Färöer Inseln reicht, wird man sehen. Auf jeden Fall dürfte Spanien als Favorit in der Gruppe feststehen. Auch wenn die Mannschaft nicht mehr auf Level von der frühen 2010er Jahre agiert, sind die Tiki-Taka Kicker immer noch eine der besten Mannschaften im Fußball. Dahinter wird man sich voraussichtlich mit den Schweden und den Rumänen um den zweiten Platz streiten. Vor allem das „Nachbarschaftsduell“ gegen Schweden dürfte interessant werden. Aber auch Rumänien ist nicht zu unterschätzen und immer für eine Überraschung gut.

Talentierte Jugend übernimmt

Dank der hervorragenden Nachwuchsarbeit wachsen in Norwegen einige sehr gute Talente nach. Noch ist es zu früh, um von einer „Goldenen Generation“ zu sprechen, allerdings zeigen die guten Leistungen der jungen Spieler, dass man mit der Jugendarbeit im Fußball auf einem richtigen Weg ist. Jahrhunderttalent Martin Ödegaard ist kaum 20 Jahre alt und nach seiner Leihe nach Vitesse Arnhem zu Real Madrid zurückgekehrt. Derweil hat sich mit Sander Berge vom KRC Genk ein weiterer Defensivspezialist hervorgetan. Dem defensiven Mittelfeldspieler steht ebenfalls eine große Zukunft bevor.

Es bleibt spannend zu beobachten, ob Lars Lagerbeck die jungen und erfahrenen Spieler zu einer Einheit formen und zur UEFA Europameisterschaft 2020 führen kann.

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