Comics Norwegen

Beitrag vom Donnerstag, 24. Juli 2014

Norwegische Comics

Comics sind in Norwegen seit vielen Jahrzehnten sehr beliebt. Die erste tegneserie („Zeichenserie“) erschien bereits in den Jahren 1912/1913, also 17 Jahre vor Tim und Struppi und 19 Jahre vor den ersten Mickey Mouse Zeichnungen. Verfasst und gemalt hatte das erste norwegische Comic Nanna With und veröffentlichte es unter dem Namen „Kari, Per og Søren på bytur“ (Kari, Per und Sören auf Stadtausflug). Ein vielseitig aktives Comic – Milieu entwickelte sich in den 1920er Jahren, mit Zeichnern wie Jan Lunde, Bjarne Restan und Rolf Kluge. Die Comic-Kultur erreichte in den 1930er und 1940er ihren Höhepunkt.

efördert wurden die Comics durch die Tradition der so genannten Weihnachtshefte (julehefter). Die erste Ausgabe erschien bereits im Dezember 1911 und enthielt ausschließlich Comics. Die ersten Protagonisten waren Knoll og Tott (The Katzenjammer Kids), die mit ihren Streichen sehr an Max und Moritz erinnerten und Skomaker Bekk og tvillingene (Der Schuhmacher Bekk und die Zwillinge) des norwegischen Zeichners Jan Lunde.  

In den Nachkriegszeiten konnten sich vor allem zwei Comic – Verlage in Norwegen hervortun, Egmont Serieforlaget und Schibsted Forlagene. Auch die Weihnachtshefte erschienen weiterhin regelmäßig. Einen besonderen Stellenwert nahmen in diesen ab den 1960er Jahren die Geschichten von Donald Duck und Mickey Mouse ein. Comics finden sich heutzutage in nahezu jeder Zeitung und jeder Zeitschrift und sind auch im Sommer am Strand eine beliebte Lecktüre. Gern gelesen werden dabei auch norwegische Serien wie Nemi und Pondus, die den aktuellen Zeitgeist aufnehmen und artikulieren und auch schon international Beachtung fanden. Aber auch Comicmagazine wie das Lustige Taschenbuch und  Billy, in dem auch Hägar der Schreckliche (Hårek den hardbalne) auftaucht, werden gerne und reichlich gekauft.

In Oslo, im Stadtteil Grünerløkka, gibt es eine eigene Comic-Bibliothek (Serieteket) und im Ort Brandbu ein eigenes Comicmuseum (tegneseriemuseum). Seit 1973 vergibt das Kultur- und Kirchenministerium zudem einen eigenen Preis für die besten Comics für Kinder und Jugendliche. Die Preisträger finden sich auf dieser Seite (unten).

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