Ellis Island

Beitrag vom Donnerstag, 25. August 2022

Norwegische Einflüsse in den USA

Ab dem 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts wanderten viele Norweger/-innen in die USA aus. Von der heutigen US-Bevölkerung haben schätzungsweise 4,5 Millionen Personen norwegische Wurzeln, vor allem im Upper Midwest und an der Westküste der USA. Die Einflüsse dieser Emigration sind heute noch in der amerikanischen Gesellschaft wiederzuerkennen, mit einigen kulturellen Veranstaltungen und Monumenten, die direkt an diese Bevölkerungsgruppe verbunden sind. Die Einreisevorschriften für die USA haben sich im Laufe der Jahre verändert, heutzutage ist ein Visum oder ein ESTA erforderlich.

Frühe norwegische Emigration in die USA

Bereits im Mittelalter, während der Wikingerzeit, erreichten einige Skandinavier das nordamerikanische Festland, aber dabei entstanden keine permanenten Siedlungen. Erst in der Kolonialzeit reisten einige Norweger/-innen auf niederländischen Handelsschiffen in die Neue Welt und festigten sich dort für eine unbegrenzte Zeit. Hierbei blieben Personen mit einer norwegischen Abstammung jedoch eine kleine Minderheit in der Gesellschaft und von einer echten Masseneinwanderung konnte noch keine Rede sein.

Die echte Immigrationswelle von Personen und Familien aus Norwegen in die Vereinigten Staaten begann 1825, infolge von religiösen Verfolgungen von Quäkern. Diese erste Gruppe an Emigranten verließ Stavanger auf dem Schiff “Restauration”, was heute noch ein Begriff in Norwegen ist. Nach der erfolgreichen Überfahrt und Berichten über die schöne Neue Welt, in der die Quäker ihre Religion frei ausleben konnten, entschlossen sich viele weitere Familien, die Überfahrt in die Vereinigten Staaten zu wagen. Die ersten norwegischen Siedler kamen vor allem aus religiösen Motiven und Mitte des Jahrhunderts hatten bereits Zehntausende Norweger/-innen ein neues Zuhause in den USA gefunden, vor allem im Bundesstaat New York.

Spätere Emigrationswellen

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts änderten sich die Motive für die Überfahrt. Die meisten norwegischen Emigranten flohen vor den schlechten Lebensbedingungen, die durch Ernteausfälle verursacht wurden. Die meisten Auswanderer verließen Norwegen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wobei Hunderttausende Bauernfamilien ihr Glück auf dem amerikanischen Kontinent suchten. Diese Welle an Immigranten siedelte vor allem im westlicheren Teil der USA, etwa in den Bundesstaaten Illinois, North Dakota, Wisconsin, Kalifornien und insbesondere Minnesota.

Einreisebestimmungen damals und heute

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts galten in den USA kaum nennenswerte Einreisebeschränkungen. Die meisten Immigranten, die auf Ellis Island oder Castle Garden ankamen, konnten problemlos in die USA einreisen. In vielen Staaten wurden Immigranten sogar mit garantierten Arbeitsplätzen oder einem Stück Land angelockt. Damals musste kein Visum oder Ähnliches für die Einreise beantragt werden.

Das änderte sich schrittweise im Laufe des 20. Jahrhunderts. Eine der wichtigsten Gesetze bezüglich der Einreise in die USA war die 1921 eingeführte “National Origins Formula”, die die Anzahl an Migranten je Herkunftsland begrenzte. Es wurde entschieden, dass die Anzahl an Neusiedlern aus einem Land nicht mehr als 3 % der bereits gefestigten Bevölkerung, mit der Herkunft aus dem jeweiligen Land betragen darf. Das erschwerte die Einwanderung in die USA beträchtlich und im Laufe der Jahre wurden Visa und Greencards eingeführt, ohne die eine Einreise in die USA nicht gestattet ist. Heutzutage müssen alle Personen, die in den USA ankommen, über ein gültiges Visum oder eine ESTA für die USA verfügen.

Traditionen und Monumente in den USA mit norwegischem Ursprung

Der Verfassungstag (“Grunnlovsdag” oder “Syttende Mai”), also der norwegische Nationalfeiertag, wird in vielen Gemeinden in den USA weiterhin gefeiert. In verschiedenen Orten in Minnesota oder Wisconsin können Personen mit norwegischen Wurzeln die Kultur Ihrer Vorfahren ausleben, wobei unterschiedliche kulturelle Aktivitäten, Aufführungen, Essen und Trinken auf dem Programm stehen. In Decorah, Iowa befindet sich das “Vesterheim Norwegian-American Museum”, das gänzlich der Ausstellung von Werken von norwegischen Emigranten in den USA gewidmet ist. Besucher/-innen können klassische und moderne Kunstwerke der norwegisch-amerikanischen Gemeinschaft bewundern und einen Blick in das Leben der norwegischen Migranten des 19. Jahrhunderts werfen. In Illinois steht sogar ein Denkmal, das an die norwegischen Einwanderer gewidmet ist. Es steht an dem Ort, an dem die erste norwegisch-amerikanische Siedlung im Mittleren Westen der USA errichtet wurde.

Reise durch das Einwanderungsland USA

Wer den norwegischen Auswanderern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts folgen möchte, kann eine Reise in die USA unternehmen. Für Aufenthalte von bis zu drei Monaten können Reisende aus Deutschland und den meisten anderen Ländern Europas das ESTA USA verwenden. Das ESTA ist eine digitale Reisegenehmigung, womit die Einreisevorschriften der USA am einfachsten erfüllt werden können. Reisende müssen für einen ESTA-Antrag lediglich ein Formular ausfüllen und erhalten die Reisegenehmigung zumeist innerhalb weniger Stunden. Wer nicht für ein ESTA infrage kommt, muss für die Einreise in die USA ein Visum beantragen, wofür ein Termin bei der US-Botschaft oder dem Konsulat vereinbart werden muss.

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