Weihnachtsmarkt Bergen Copyright Robin Strand – visitBergen

Beitrag vom Dienstag, 20. November 2018

Weihnachtsmärkte in Norwegen

Die Tradition der Weihnachtsmärkte lässt sich in deutschsprachigen Ländern bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. In Norwegen werden hingegen erst seit der Jahrtausendwende „julemarkeder“ abgehalten, dafür ist deren Anzahl mittlerweile auf 200 gestiegen. Sie erfreuen sich einer stetig wachsenden Beliebtheit und werden Jahr für Jahr immer etwas größer und vielfältiger. Allein in Bergen können im Advent immerhin um die 80 Stände besucht werden. Auch an einer heimeligen Stimmung mit Feuerplätzen, ausgelegten Fellen und geschmackvoller Deko feilen die Betreiber. So schaffte es 2016 der Trondheimer Weihnachtsmarkt auf die Liste des Daily Telegraph über die schönsten Weihnachtsmärkte Europas.
Das Angebot in den Buden reicht von lokalen Spezialitäten, wie Rentierwurst und Elchsalami, süßen Versuchungen wie Lompe, Lefse und Krumkake bis hin zu Selbstgestricktem, Schmuck und nordischen Fellen. Allein auf Alkohol muss auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen verzichtet werden. Einer besinnlichen Stimmung ist dies jedoch nur förderlich.

Besonders viele Weihnachtsmärkte werden in Oslo und Umgebung abgehalten. Akteure sind hier neben der Stadt Vereine, Kirchen und Museen. Der größte Markt ist entlang der Karl Johans gate, in der so genannten Spikersuppe, einer Grünanlage mit winterlicher Eisbahn, zu finden. Außerdem sind an einigen Tagen Stände auf dem Platz Youngstorget im Osten der Stadt, in der schwedischen Kirche Margaretakyrkan, in den Gassen der historischen Anlage des Bærums Verks, im Botanischen Garten, im Freilichtmuseum (Folkemuseet) und im Hof Bogstad Gård zu finden. Außerdem findet ein deutscher Christkindesmarkt in der Eilert Sundts gate 37 statt. In der Umgebung der Hauptstadt lohnen zudem ein Adventsbesuch der historischen Werksanlagen Blaafarveverket und Hadeland Glassverk, wo unter anderem lokales Kunsthandwerk angeboten wird. Dies steht auch beim Markt im Jazzclub Blå, in den Häusern der Firma SALT und im Designzentrum DogA zum Verkauf.
Oslo selbst ist in der Vorweihnachtszeit prächtig geschmückt und verströmt viel Atmosphäre. Besonders empfehlenswert sind die Karl Johans gate und das Viertel Aker Brygge am Hafen.

Besonders romantische Vorweihnachtsstimmung im Freilichtmuseum: ((c) Paal-Mork Norsk Folkemuseum)


Neben Oslo sind vor allem die Weihnachtsmärkte in Bergen und Trondheim recht groß und vielfältig. In Bergen findet zur Eröffnung Mitte November eigens ein großes Lichterfest statt. Außerdem werden an den Adventswochenenden überdimensionale künstliche Kerzen auf dem Hausberg Fløyen elektrisch entzündet. In Trondheim findet der Weihnachtsmarkt auf der Torget, als dem Platz in der Mitte der historischen Altstadt, statt. Beide Städte sind reichlich dekoriert und haben mit ihren alten Holzhäusern viel Flair.
Außerdem bietet Haugesund und Kristiansand an einigen Wochenenden stimmungsvolle Märkte.

Adventskerzen auf dem Fløyen: (c) Gjertrud Coutinho

Abseits der großen Städte sind vor allem RørosLillehammer und Egersund eine vorweihnachtliche Reise wert. In der Bergwerksstadt Røros sind es vor allem die Pferdegespanne, mit denen eine Runde durch den romantischen Ort gedreht werden kann. In Lillehammer findet einer der stimmungsvollsten Märkte in Freilichtmuseum Maihaugen statt und Egersund verwandelt sich an zwei Wochenenden zur norwegischen „Weihnachtsstadt“ (julebyen).

Der Weihnachtsmann selbst, also die julenisse, soll hingegen in Norwegen in Drøbak wohnen. In dem kleinen Ort am Oslofjord warnt sogar ein Schild davor das es passieren kann, dass er in aller Eile unversehens die Straße überquert. Außerdem gibt es in Drøbak ein ganzjährig geöffnetes Weihnachtshaus mit vielen lustigen Nissen, also Wichteln, im Angebot.

Andere Städte bauen gerade erst eine Tradition auf. So wird im nordnorwegischen Tromsø zunehmend auf Weihnachtserlebnisse im Schnee gesetzt, wobei es auch einen einwöchigen „julemarked“ gibt, und auch das westnorwegische Molde wartet nun mit einigen Buden vor dem Rathaus auf.

Die „julenisse“ unterwegs in Lillehammer:

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