Freilichtmusuem Oslo

Beitrag vom Donnerstag, 13. August 2015

Folkemuseum Oslo – Ältestes Freilichtmuseum der Welt

Als Norwegen im Jahre 1814 von Dänemark an Schweden abgetreten wurde, gab es massive Vorbehalte gegen den neuen Unionspartner.
Da passte ein wenig Symbolpolitik ganz gut, um zu zeigen, dass Norwegen nicht nur eine x-beliebige Provinz war, sondern als ein vollwertiger Teil der neuen Union angesehen wurde.
Die Folge einer solchen Symbolpolitik ist das heutige Norsk Folkemuseum, also das Osloer Freilichtmuseum.

Angelegt wurde es auf Initiative des königlichen Kammerherren Christian Holst (1809-1890). Er konnte den schwedisch-norwegischen König Oscar II. davon überzeugen, sein Interesse an Norwegen dadurch zu bekunden, indem sich dieser für die Kultur des Unionspartners, und deren Bewahrung, einsetzte.

In der Folge kam es zur Gründung der Stiftung „Oscar IIs Samling“ („Sammlung Oscars II“), die zum Ziel hatte, dem Verfall Preis gegebene Gebäude zusammenzutragen, an einem neuen Ort wiederaufzubauen und so zu erhalten.
Das Museum öffnete 1881 seine Pforten und konnte da dem staunenden Besucher eine Stabkirche präsentieren, die einst in Gol im Hallingdal stand. Bis 1890 folgten fünf weitere Gebäude. Diese wurden 1907 in das bereits 1894 auf Initiative des Bibliothekars Hans Aall (1869–1946) gegründete Norsk Folkemuseum integriert und sind bis heute ein Teil des Geländes.

Ausgehend von den Sammlungen des König Oscar II. ist das heutige Museum demnach das älteste Freilichtmuseum der Welt, noch vor dem Stockholmer Skansen (1891 gegründet).

Das Norsk Folkemuseum zeigt über 160 Gebäude aus ganz Norwegen, aus der Zeit vom 13. bis 20. Jahrhundert. Ergänzt wird die Anlage durch sehenswerte Ausstellungen im Hauptgebäude.
Besonders interessant sind die Sammlung Osloer Fachwerkhäuser, die so vor dem Abriss bewahrt werden konnten und natürlich die Stabkirche.

Das Museum liegt mitten in Oslo auf der Museumshalbinsel Bygdøy und ist mit dem Boot (ab Rathauskai), dem Bus und dem Auto zu erreichen.
Infos zum Museum.

Nachtrag: Im Grunde gebührt der Titel „Ältestes Freilichtmuseum der Welt“ sogar einer unscheinbaren Sammlung von Häusern auf der Osloer Alm Frognerseteren. 1867 ließ hier oben der norwegische Bankier Thomas Heftye (1822-1886) ein Ferienhaus errichten. Um dieses herum gruppierte er angekaufte und wiederaufgebaute kleine Bauernhäuser aus der Umgebung. Die Sammlung von Holzgebäuden kann noch heute besichtigt werden.

Quellen: 1, 2, 3, 4,

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