Fram Polarschiff Amundsen

Beitrag vom Montag, 18. Juni 2018

Amundsens tragische Rettungsaktion

Roald Amundsen – Norwegens großer Entdecker und Held – verstarb (vermutlich) am heutigen 18. Juni vor 90 Jahren.
Nachdem er mit der Eroberung des Südpols und der Durchkreuzung der Nordwestpassage zu Ruhm und Ehre gekommen war, brach er 1926 zu einer weiteren Reise auf. Mit dem Luftschiff „Norge“ überflog er zusammen mit dem Amerikaner Lincoln Ellsworth und dem Italiener Umberto Nobile als erster Mensch der Welt den Nordpol. Zudem waren die drei die ersten, die den nördlichsten Punkt der Welt auch wirklich zweifelsfrei erreichten.

Zwei Jahre später nun wollte Nobilie, mit dem sich Amundsen in Fragen über Ruhm und Ehre heillos zerstritten hatte, erneut den Nordpol überfliegen. Nachdem das Funksignal abgebrochen war, wurden Rettungsaktionen in die Wege geleitet. Da sich wohl kaum ein Mensch in der polaren Eislandschaft so gut auskannte wie Amundsen, bat ihn Norwegens Regierung, sich an den Maßnahmen zu beteiligen.

Das Ansinnen erreichte den 55-jährigen Amundsen gerade, als er auf einem Festbankett weilte. Die New York Times vermerkte später: „Schweigen machte sich breit, und alle Augen waren auf Amundsens grimmige Miene gerichtet“. Amundsen seinerseits meinte kurz und knapp, dass er bereit sei sofort zu starten. Ob er damit beweisen wollte, dass er sich am Ende doch besser im Norden auskannte, als der „Angeber“ und „Warmblüter“ Nobilie, weiß keiner zu sagen. Amundsen jedenfalls ließ verlautbaren: „Bei dieser Expedition geht es nicht ums Business, hier stehen Menschenleben auf dem Spiel“.

Tragischerweise kehrte Amundsen von dieser Rettungsaktion nicht zurück. Die Wrackteile des Flugzeugs wurden erst Monate später gefunden. Nobile überlebte und konnte am 23. Juni 1928 gerettet werden.

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