Julehefte

Beitrag vom Mittwoch, 09. Dezember 2015

Julehefte – Die Tradition der norwegischen Weihnachtshefte

Bereits seit knapp 200 Jahren erscheint regelmäßig vor Weihnachten (jul) ein eigenes Weihnachtsheft (julehefte). Die erste Ausgabe datiert auf das Jahr 1817 und in Drammen unter dem Titel „Julegave eller en liden samling av udvalgte Selskabs- og Drikkeviser ved norske Forfattere“ („Weihnachtsgeschenk – oder eine kleine Sammlung ausgewählter Gesellschafts- und Trinkweisen norwegischer Autoren“) verlegt. Später erhielten die Hefte den Namen „Juleroser“ (Weihnachtsrosen“).
JuleroserDie Geschichten schrieben namhafte Autoren des Landes, darunter Jonas Lie, Alexander Kielland, Knut Hamsun, Sigrid Undset, Bjørnstjerne Bjørnson und Henrik Ibsen. Für die künstlerisch äußerst wertvollen Illustrationen standen bekannte Maler wie Erik Werenskiold, Hans Gude, Gerhard Munthe, Nikolai Astrup und Eilif Pettersen.
Die Sängerin Herbjørg Kråkevik ließ die Tradition der „Weihnachtsrosen“ kürzlich wieder aufleben und gab ein neues Heft mit zeitgenössischen Autoren und Künstlern heraus.

1845 folgte die erste Ausgabe für Kinder unter der Überschrift „Julegaven for barnlige sind“ (Weihnachtsgeschenk für kindliche Gemüter“). Bis zum ersten Juleheft mit Comics sollten jedoch noch einige Jahre ins Land gehen. 1911 erschien das erste Blatt mit einer Geschichte von Knoll og Tott (The Katzenjammer Kids). Seit dieser Zeit wurden und werden die Hefte nahezu jährlich veröffentlicht. Bekannte Comic-Protagonisten sind natürlich Donald Duck und Hägar der Schreckliche (Hårek), aber auch norwegische Serienhelden wie Pondus und Nemi. Auch der bekannte Flåklypa Grand Prix sowie norwegische Märchen von Asbjørnsen und Moe fanden in den 1980er und 1990er Jahren ihren Weg auf die Seiten. Die fleißigsten norwegischen Zeichner norwegischer Tegneserier (Comics) waren Jan Lunde und Jens R. Nissen.
Liste aller Comics.

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