Kaehler-Design-Hammershoi

Beitrag vom Sonntag, 23. Juni 2019

Norweger macht Kähler-Hammershøi-Vasen- und Geschirr zum Klassiker

Skandinavisches Design, mit seiner klaren Formensprache, seiner Funktionalität und dem Verzicht auf überflüssige Schnörkel, ist spätestens seit IKEA in nahezu allen Wohnungen angekommen. Als Urväter der Stilrichtung gelten der Finne Alvar Aalto und der Däne Arne Jacobsen, mit ersten Entwürfen in den 1930er Jahren. 1937 gesellte sich der Norweger Jac Jacobsen hinzu, dessen Schwenkarm-Leuchte Luxo-L1 noch heute ein Klassiker ist.

Svend Hammershøi

Schaut man auf die Ursprünge, die Wurzeln modernen skandinavischen Designs, so landet man unweigerlich auch bei dem Dänen Svend Hammershøi (1873-1948). Bereits im Alter von 14 Jahren interessierte sich der Künstler für Keramik, wobei er später, 1890-1892, zunächst Malerei an der Königlich Dänischen Kunstakademie (Det Kongelige Danske Kunstakademi) studierte. Inspirationsquelle für seine Werke waren einerseits die Bilder seines älteren Bruders Vilhelm, andererseits die dänische Volkskunst.

55 Jahre lang arbeitete Hammershøi für das 1839 gegründete Familienunternehmen Kähler, das im dänischen Næstved auf Seeland beheimatet ist. Die kleine, von Hermann J. Kähler (1808–1884) aus Heiligenhafen ins leben gerufene Fabrik, produzierte zunächst Keramiköfen, später kamen dann Töpfe, Schüsseln und diverses Alltagsgeschirr hinzu. Besonderes Kennzeichen der ab Ende des 19. Jahrhunderts von Hammershøi entworfenen Objekte sollte das auf Grundlage antiker, griechischer Vorbilder entwickelte Rillenmuster werden. Dieses vereint südländischen Keramikstil mit klarer nordischer Formensprache und liegt zudem sehr gut in der Hand. Gestalterischer Höhepunkt sind zweifelsfrei die überdimensionalen Rillenvasen aus rotem Ton.

Hans-Christian Bauer

70 Jahre nach dem Tod Hammershøis wurden nun Stil und Formensprache Hammershøis erneut aufgegriffen. Der norwegische Designer Hans-Christian Bauer entwarf z. B. die Serie Hammershøi. Der 1980 in der norwegischen Hauptstadt geborene Bauer studierte zunächst Industriedesign an der Kunsthochschule Kopenhagen. Nachdem der Künstler ein Jahr lang als Produktmanager bei Kähler arbeitete, hatten es ihm die Rillenvasen Hammershøis immer mehr angetan.

Bauers Riffelvasen sind nun im Gegensatz zum Original deutlich handlicher und in modernen Farben gehalten. Die Farbsprache umfasst Petrol, Eisblau, Borkengrün, Puderrosa oder auch Kieselgrau. Auch wurde die Produktpalette deutlich erweitert. Kerzenhalter, Pfeffermühlen und Becher sowie Tafelgeschirr kamen hinzu, die typischen Rillen jedoch blieben.

Die alltagstaugliche Kollektion Kähler Hammershøi vereint Stil und Funktionalität auf perfekte Art und Weise. Die Produkte sind dabei als Service oder als Einzelstücke erhältlich. Teilweise, wie beim Pfefferstreuer, wird Keramik mit Eichenholz kombiniert.

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