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Beitrag vom Samstag, 08. Dezember 2018

Nordische Mythologie

Erstes überliefertes Werk der alten isländisch-nordischen Dichtungen ist die ältere Edda, oder Lieder-Edda, aus dem 9./10. Jahrhundert. Sie umfasst die Göttersagen, Spruchdichtung und Heldensage. Sie ergänzt die Prosa-Edda aus dem 12. Jahrhundert, verfaßt von Snorre Sturluson. Er erzählt von alten Mythen und Historien seiner Zeit und der Zeit als die Welt noch ein Nichts war.

„Ich weiß im Beginn – Die Giganten geworden, – Die in alten Zeiten – Mich selbst erzeugten. – Neun Weltenkreise waren, – Neun Wölbungen droben, – Und unten dem Staube – Noch nicht entstiegen – Das beste Gebilde, – Der Baum der Mitte.“ (Wala Weissagung, Völu-Spâ)

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Deckblatt einer isländischen Abschrift (18. Jh.) der Snorra-Edda (Wikipedia)

Am Anfang war Kälte und Wärme, mit dem nebligen, frostigen Niflheim zur einen, und dem heißen, feurigen Muspelheim zur anderen Seite. Zwischen beiden Reichen, Eis und Schnee. Da es wärmer wurde, entstand der Urriese Ymir und mit ihm, aus den Tropfen des Schmelzwassers, die Urkuh Audhumla. Diese gebar nach drei Tagen Buri, „Den Erzeuger“, und Großvater der Götter Odin, Vili und Ve. Aus Ymir erwuchsen, während er schlief und schwitzte, gleichfalls neue Wesen, das Geschlecht der Riesen. Es folgte ein langer Kampf zwischen Gut und Böse, der mit dem Tod Ymirs endete. Aus seinen Körper formten die Götter das Weltenreich mit Himmel und Erde. Hernach, als Odin und seine Brüder eines Tages am Meer entlang liefen, fanden sie zwei umgestürzte Bäume. Eine Esche, aus der sie den ersten Mann, Ask, entstehen ließen, und eine Ulme, aus der die ersten Frau, Embla, erwuchs.
Die Zeit begann, und die Riesen „Tag“ und „Nacht“ bekamen jeder ihre Bestimmung. Die Götter traten zusammen und ordneten den Platz. Sie schufen den Garten der Mitte, Midgard, das Reich der Menschen, umschlossen vom Weltenmeer, in dem die Midgardschlange lebt. Als äußere Abgrenzung entstand Utgard. Hier, im auch Jotunheimen genannten Land, ist der Wohnsitz der Riesen, Jotner und Trolle geheißen. Für sich selbst erschufen die Götter die Burg Åsgard. Sie liegt, damit die Sterblichen sich nicht verlassen vorkommen, inmitten Midgards und ist durch die Regenbogenbrücke Bifrost, bewacht von Heimdall, mit dem menschlichen Reich verbunden. Es leben in Åsgard u.a. Göttervater Odin, mit seiner Frau Frigg und den beiden Raben Hugin und Munin. Sie fliegen jeden Morgen hinaus in die Welt und bringen Kunde von den neusten Ereignissen. Nächst mächtigster Gott ist Thor, der Sohn Odins. Er ist der Stärkste und mit seinem Hammer Mjølner unschlagbar. Schönste aller Wesen in Åsgard ist die Fruchtbarkeitsgöttin Frøya. Ihr gehört auch das magische Schiff Skipladner, welches sie an alle Punkte der Welt zu tragen vermag.
Die Mitte des Reiches der Götter bildet die Weltenesche Yggdrasil. Ihre drei Wurzeln, in Jotunheim, Nifelheim und Åsgard gelegen, verleihen dem Universum Festigkeit. Unter dem Baum, in Åsgard, sprudelt eine Quelle. Hier leben die drei Nornen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, das Schicksal der Menschen und des Universums bewachend.
Eines Tages entdeckten die Götter, das aus einem Rest des Fleisches des Riesen Ymirs noch weitere Wesen erwachsen waren. Ein Teil waren die Zwerge, die, aufgrund ihres mürrischem Charakters, nach Svartalfheim, in die Unterwelt verbannt wurden. Die sanften Geschöpfe, die Elfen, durften sich in Alfheim, zwischen Midgard und Åsgard, ansiedeln.
Chaos in dieses Weltengefüge bringen u.a. die Schlange Niddhogg, die stets an den Wurzeln der Weltenesche nagt, Loki, der Gott der Lügen, in dem sowohl göttliches als auch Riesenblut fließt sowie der gefährlichen Fenriswolfes, der zwar gefesselt ist, aber immer noch unheilvoll zubeißen kann.

Yggdrasil

Die Weltenesche Yggdrasil

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