Osebergschiff Wikinger Oslo

Beitrag vom Dienstag, 31. Juli 2018

Die Wikinger

Den Beginn der allmählichen Dominanz der Wikinger in Europa markiert der Überfall auf das Kloster Lindisfarne an der Ostküste Englands im Jahre 793. Ein Grund für diese und folgende, schwere Attacken waren die zunehmende Überbevölkerung, Ressourcenknappheit und Stammesfehden in der Heimat, entlang der Fjorde. Wer überleben wollte, suchte sein Glück in neuen Ländern.
Die Wikinger segelten die Flüsse Frankreichs und Spaniens hinauf, eroberten den größten Teil Irlands und weite Gebiete von England und besetzten Gebiete entlang den Flüssen in Russland und an der Ostseeküste. Es wird von Beutezügen im Mittelmeerraum berichtet, die weit nach Osten bis zum Kaspischen Meer vordrangen. Von Kiew kommende Nordleute waren sogar so tollkühn, einen Angriff auf Konstantinopel, die Hauptstadt des Oströmischen Reiches, zu versuchen.
Mit der Zeit wurden die reinen Beutezüge durch Kolonisation ersetzt. Ortsnamen erzählen von einer großen Wikingerbevölkerung in Nordengland, mit York als Zentrum. Ein großes Gebiet weiter südlich in England bekam den Namen Danelaw. In Frankreich erhielt ein Wikingerhäuptling vom französischen König die Normandie als Lehen, um andere Wikinger fernzuhalten. Die Inseln nördlich von Schottland bekamen eine gemischte keltisch-altnordische Bevölkerung.

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Ausbreitung der Wikinger

Auch auf Island und Grönland entwickelten sich blühende Gemeinschaften.
Entdeckt wurde Grönland von Erik dem Roten im Jahr 982. Um für dieses Gebiet neue Siedler zu finden, nannte er die Region publicityträchtig „das grüne Land“. Die Siedlungen in dieser doch eher rauhen und eisigen Landschaft hielten erstaunlicherweise bis zum Jahr 1400 und waren u.a. der Ausgangspunkt für weitere Entdeckungsfahrten in Richtung Westen. Und so kam es, dass Leif Erikson, Sohn des Eriks dem Roten, um das Jahr 1000 herum Amerika entdeckte. Die von ihm Vinland genannte Region, deren Name eher von Weide-, denn von Weinland herrührt, liegt laut dem norwegischen Forscher Helge Ingstad im Norden Neufundlands und nennt sich L`anse au Meadows.

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Steven des Oseberg-Wikingerschiffs

Alles in Allem standen bei den Wikingern nicht allein das wüste Rauben, Morden und Brandschatzen im Vordergrund. Man war vielmehr auch ein fahrendes Handelsvolk mit einer zur Perfektion getriebenen Schiffsbautechnik. Die schlanken Drachenboote sind vermutlich aus Einbäumen hervorgegangen, die durch das Ansetzen von sich überlappenden Planken nach oben hin vergrößert wurden. Diese waren 2-3 cm dünn, was das Boot schnell und leicht machte. Gesteuert wurde das mit Teer abgedichtete Schiff mit einem Ruder steuerbords.

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Das Osebergschiff im Wikingerschiffsmuseum Oslo

Die einzigartige Konstruktionsweise sicherte den Wikingern eine Taktische Überlegenheit in Seegefechten über viele Jahrhunderte hinweg.

Das Ende der Vorherrschaft der Wikinger endete mit dem Versuch Harald Hardrådes, England zwischen 1047 und 1066 zu erobern. Seine ärgsten Widersacher waren dabei Wikinger (Normannen), die sich einst hier niedergelassen hatten.

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Handelsfahrten der Wikinger

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Alter Wikingerschlitten

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Wagen für Zeremonien (Wikingerschiffsmuseum Oslo)

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Tierkopf-Stab für Zeremonien der Wikinger (Wikingerschiffsmuseum Oslo)

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Christian Krogh: Leif Eriksson erspäht Amerika

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